Der original Nahehaus Reiseführer durch die Deutsche Toscana
Teil 10
SCHÖNE STÄDTE MIT CHARME
BAD SOBERNHEIM
Bad Sobernheim ist ein idealer
Ausgangspunkt für Ausflüge in die reizvolle Umgebung. Hier
befindet sich Deutschlands einiziges Felke-Heilbad.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Freilichtmuseum
Im Nachtigallental, einem Seitental der Nahe, liegt das
rheinland-pfälzische Freilichtmuseum. In den vier
Museumsdörfern die deutlich voneinander abgegrenzt sind, wurden
Gebäude aus den Bereichen Mosel-Eifel, Mittelrhein-Westerwald,
Hünsrück-Nahe und Pfalz-Rheinhessen wieder aufgebaut.
GESUNDHEIT
Die Felke-Kur 
Lehmpastor Emanuel Felke - Der evangelische Pastor und
Heilpraktiker führte hier in Bad Sobernheim seine Kur ein, eine
Form der Ganzheitsbehandlung, basierend auf den Elementen Licht,
Luft, Wasser und Lehm, kombiniert mit vitalstoffreicher Kost und
viel Bewegung. Mit seinem Wirken in Sobernheim von 1915 bis 1926
legte der Ehrenbürger der Stadt den Grundstein für die
Anerkennung zum "Felke-Heilbad" im Jahr 1989 und zum
"Bad" 1995.
Barfußpfad
Einzigartig in Deutschland ist dieser ca. 3,5 km lange Rundweg.
Unterwegs treten Sie auf Gras, Sand, Kies, Lehm, Holz und
Rindenstücke und kühlen den Ihre Füße im Wasser der Nahe.
Katharina-Schroth-Klinik
Ein Rehazentrum für Skoliose und Wirbelsäulendeformitäten.
SCHÖNE STÄDTE MIT CHARME
IDAR-OBERSTEIN
Augenfällig präsentiert sich die in
Stein gemeißelte Felsenkirche, um noch weiter oben von einer
bizarren Schloßruine überragt zu werden. Die Häuser klettern
an den Bergen hinauf und gewähren einen dramatischen Blick nach
unten. Die Geographie läßt erahnen, daß vor den Zeiten unserer
Mobilität die Gegend ziemlich abgeschottet war. Vielleicht
konnte deshalb auch ein Dialekt überdauern, der nur hier
gesprochen und wohl auch verstanden wird. Mit einer Ausnahme: In
Teilen Brasiliens verständigt man sich in der gleichen Mundart.
Eine Besonderheit wirtschaftlicher Logik und langer
Vorgeschichte.
Feste feiern gehört zu ldar-Oberstein wie die Edelsteine. Das
größte und bekannteste Volksfest der Region, das
Spießbratenfest, bildet den alljährlichen Höhepunkt. Jedes der
vielen kleinen Feste in den 13 Stadtteilen hat einen eigenen,
unverwechselbaren Charakter. Die kleinen Unterschiede im
Lokalkolorit machen es möglich. Die nuancenreiche Vielfalt des
kulturellen Lebens belebt die facettenreiche Stadt mit Herz stets
aufs neue. Idar-Obersteiner Schloßtage, Jazztage, Stadt- und
Altstadtfeste, Weihnachtsmärkte, Klassik, Rock, Theater, -Tanz,
Performance, Ausstellungen, Lesungen - für jeden etwas.
Idar-Oberstein erleben heißt eintauchen in die kulturelle
Vielfalt, heißt Kunst und Kultur nicht nur betrachten, sondern
mit fröhlichen Menschen erleben. Nichts belebt eine Stadt mehr
als die Menschen, die in ihr leben.
Historisch geprägt durch Hunsrück, Nahe und Nordpfälzer
Bergland, stark beeinflußt durch die Nachbarn Frankreich und
Luxemburg, jahrhundertelange Erfahrung im weltweiten Handel, so
fasziniert die Mischung aus Brauchtum und Weltoffenheit stets
aufs neue. Buntes Markttreiben in ldar und Oberstein,
kinderfreundliche Fußgängerzonen in beiden Teilen der
Doppelstadt und ein gesunder Branchenmix sorgen für
Einkaufsfreude pur.
Durch den traditionellen Edelsteinhandel finden seit jeher viele
Völker und Sprachen den Weg nach ldar-Oberstein. Gemütliche
Atmosphäre, urige Spießbratenlokale, einladende Cafés und
Kneipen, Restaurants mit internationaler Küche und freundliche
Menschen, wohin man schaut.
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Edelsteinminen im Steinkaulenberg
In den einigen zur Besichtigung freigegebenen Edelsteinminen
Europas, den Edelsteinminen des Steinkaulenberges, beginnt die
Reise durch eine faszinierende Welt voll Glanz und Kostbarkeiten.
In der Existenz der Edelsteinminen liegt die Ansiedlung der
Idar-Obersteiner Edelsteinmanufaktur begründet.
Neben dem Besucherstollen steht auch ein Schürfstollen zur
Verfügung. Hier können Schatzsucher und Sammler nach
Herzenslust Achate, Amethyste, Jaspis und Quarze unter
bergmännischer Aufsicht schürfen.
Der ca. 10minütige Fußweg vom Parkplatz zur Mine, entlang des
neu angelegten geologischen Lehrpfades, ist bereits ein Erlebnis
für sich.
Historische Weiherschleife
Die nächste Station auf dem Weg der Edelsteine ist die
Verarbeitung. In der Historischen Weiherschleife von 1634, der
letzten wasserradangetriebenen Schleife am Idarbach,
demonstrieren die Schleifer die Verarbeitungsweisen früherer
Jahrhunderte. Einen Großteil ihrer beschwerlichen Arbeit
verrichten die Schleifer bäuchlings auf sog.
"Schleifenkippstühlen" liegend.
Deutsches Edelsteinmuseum
Das Deutsche Edelsteinmuseum bietet dem Betrachter Edelsteine in
Vollendung. Alle weltweit vorkommenden Edelsteine sind hier in
über 9.000 Exponaten zu bewundern. Neben rohen und geschliffenen
Schmucksteinen präsentieren sich dem Betrachter kunstvoll
gearbeitete Skulpturen und Gravuren. Selbst Experten sind ob der
Vielfalt immer wieder zutiefst beeindruckt. Bereits die
denkmalgeschützte Gründerzeitvilla, die das Deutsche
Edelsteinmuseum beherbergt, ist eine Kostbarkeit für sich.
Museum Idar-Oberstein
Am Fuße der Felsenkirche, am alten Obersteiner Marktplatz
gelegen, präsentiert sich die Ausstellung im Museum
Idar-Oberstein. Hier findet der Besucher alles, was
Idar-Oberstein bekannt und berühmt gemacht hat. Eine der
bundesweit bedeutendsten Mineraliensammlungen ist hier genauso zu
bewundern wie die Handwerkskunst einheimischer Graveure, Gold-
und Silberschmiede.
Ein Blick in das faszinierende Fluoreszenzkabinett sollte man
sich nicht entgehen lassen. Darüber hinaus gibt eine größere
stadtgeschichtliche Abteilung einen historischen Einblick in die
Vergangenheit der Schmuckstadt.
Burg Bosselstein und Schloß Oberstein
Wie Geschwister thronen sie über dem Stadtteil Oberstein.
Äußerst lohnenswert ist der Aufstieg vom Marktplatz durch den
romantischen Buchenwald vorbei an der Felsenkirche. Der
prächtige Ausblick über die Stadt entschädigt für die kleine
Klettertour. Rund um den idyllisch gelegenen Schloßweiher
befinden sich reichhaltige Spaziermöglichkeiten. Die Ruine Burg
Bosselstein, auf dem Kirchfelsen gelegen, wurde vor 1196 von den
Herren von Stein (Oberstein) errichtet. Die Burgherren siedelten
in das im Jahre 1320 erbaute Schloß Oberstein um. Die
Fallschachtanlage war im Mittelalter der einige Zugang zum
Schloß. Für die Gegend atypisch ist der gotische Erker an der
Südwestfassade des Schlosses. Von kriegerischen
Auseinandersetzungen weitestgehend verschont, wurde das Schloß
1855 ein Opfer der Flammen. Vom Nahetal bis weit hinein in die
bizarre Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks reicht der Blick
von Burgruine und Schloß über die Stadt hinweg.
Felsenkirche
Reue für einen Brudermord des Ritters
vom Oberen Stein, so die Sage, war Anlaß zum Bau der
einzigartigen Felsenkirche in den Jahren 1482 - 1484. Eine
rieselnde Quelle, die heute noch in der Kirche zu bestaunen ist,
erklärt die Entstehung der Felsnische, in der die Kirche rd. 60
Meter über dem Erdboden errichtet wurde. Seither hat dieses
sakrale Wahrzeichen der Stadt Weltruhm erlangt. im Inneren des
Gotteshauses befindet sich ein außergewöhnliches Altarbild
eines unbekannten Meisters der "Mainzer Schule".
Wertvolle Tafelmalereien, kunstvolle Ornamentschnitzereien, ein
naturgewachsenes Achatkreuz und eine original Stumm-Orgel runden
das imposante Interieur ab. Darüber hinaus verdienen viele
kunstvolle Details, wie der gotische Taufstein, das
Renaissancegemälde von Graf Sebastian oder die barocken
Apostelbilder die Aufmerksamkeit des Betrachters.