Der original Nahehaus Reiseführer durch die Deutsche Toscana

Teil 11


SCHÖNE STÄDTE MIT CHARME
KIRN




Zentraler Ort der "Hunsrück Schiefer- und Burgenstaße" ist die Stadt Kirn. Namensgeber dieser Siedlung, die schon 841 in Urkunden des Klosters Fulda erwähnt ist, was jenes Flüßchen mit der ursprünglichen Bezeichnung "Kira", das heute unter dem Namen Hahnenbach das Städtchen durchfließt. Als eine Stadt mit beduetender Lederindustrie, industrieller Hartsteingewinnung und -Verarbeitung und langer Brauereitradition wurde Kirn in der Vergangenheit auch überregional bekannt. Die Stadt besitzt eine Reihe von sehr sehenswerten und kunsthistorisch wertvollen Bauten und Denkmälern.


SEHENSWÜRDIGKEITEN

Fürstliches Kellereigebäude und Piaristenkloster

Als repräsentative Gebäude salm-kyrburgischer Fürstenherrschaft im 18. Jh. blieben das stattliche, fürstliche Kellereigebäude genauso erhalten wie das ehemalige Piaristenkloster am linken Hahnenbachufer. Beide Bauten sind als dreiflügelige Barockanlagen errichtet worden und tragen die Handschrift des salm-kyrburgischen Baumeisters Johann Thomas Petri.

Städtisches Rathaus - St. Pankratius Stiftskirche
Das ehemalige Klostergebäude mit seinem noblen Treppenhaus ist heute das städtische Rathaus und zusammen mit der evangelischen, ehemaligen St. Pankratius Stiftskirche stadtbildprägend. Das Gotteshaus mit spätgotischem Chor und romantisches Turm, dessen Sockel noch aus dem 11. Jh. stammt, ist mit kunstvollen Grabdenkmälern der Wild- und Rheingrafen ausgestattet.
Architektonisch nicht weniger eindrucksvoll präsentiert sich die katholische Pankratiuskirche, die als jüngeres Werk sakraler Baukunst der Neugotik zugeordnet ist.

Ruine Kyrburg
Weithin sichtbares Wahrzeichen der ca. 10.000 Einwohner zählenden Stadt ist die Ruine Kyrburg. Die Kyrburg über Kirn wurde zuerst im Jahre 1128 als Stammsitz von Graf ,,Emich de Kyrrberc et frater eius Gerlach" erwähnt, (des Grafen Emich und seines Bruders Gerlach), Grafen im Nahegau. Eine etwas zweifelhafte Urkunde aus dem Jahre 926 bezieht sich nicht auf die Kyrburg. In den Jahren 1350/1409 heirateten die Rheingrafen hier ein. Seither besaßen die Wild- und Rheingrafen und ihre verschiedenen Nachfolgelinien die Burg. Umbauten wurden im 14., 15. und 16. Jahrhundert vorgenommen. 1620 wurde die Burg durch die Spanier erobert, danach durch die Schweden und 1642 durch die kaiserlichen Truppen. Im Jahre 1734 zerstörten französische Truppen die ganze Anlage; 1764 wurde ein Wohngebäude neu errichtet, in dem sich heute ein Restaurant befindet.
Marktplatz
Zu den Kirner Sehenswürdigkeiten gehört auch zweifellos der gesamte Stadtkern, wo sich historische Fachwerkhäuser und Bauten aus der Gründerzeit harmonisch um den Marktplatz mit dem St. Georg-Brunnen gruppieren. Der Krammarkt am 1. Montag jeden Monats zählt zu den größten in Rheinland-Pfalz.

Kallenfels
Ebenso wie Sulzbach ist heute das Dörfchen Kallenfels, das sich verschwiegen an seine mächtigen Burgfelsen im Hahnenbachtal schmiegt, ein Stadtteil von Kirn.

Ruine Naumburg
Zum Kirner Einzugsbereich von der oberen Nahe her gehört auch der Ort Bärenbach mit seiner mittelalterlichen Ruine Naumburg.

Oberhauser Felsen - Kirner Dolomiten
Nahe den Steinkallenfelser Burgen in Kirn erheben sich über dem Hahnenbachtal die "Oberhauser Felsen" die den Abschluß des Lützelsoons nach Süden bilden. Das bizarre Felsmassiv besteht aus Quarziten, die auch die Höhen des Lützelsoons und Soonwaldes bilden. Während das weichere Schiefergestein in der Umgebung des Quarzitgesteins bei den Verwitterungsprozessen leichter abgetragen wurde, blieben die widerstandsfähigeren Quarzite als steile Felszacken bestehen und laden zum Bergsteigen ein.

Schloß Dhaun
Beliebtes Ausflugsziel, Kulturdenkmal und Bildungszentrum ist Schloß Dhaun in der Ortsgemeinde Hochstätten-Dhaun. Das "castrum de Dune" war im Mittelalter eine wildgräfliche Hauptburg, die anfangs des 12.Jh.. auf grundherrlichem Gebiet der Abtei St. Maximin vor Trier als Lehen dieses Reichsklosters erbaut worden war. Zum Kriegsschauplatz geriet Dhaun im Jahr 1340, als Wildgraf Johann von Dhaun mit Erzbischof Balduin von Trier wegen des Schmidtburger Erbes im Streit lagen. Während dieser sog. "Dhauner Fehde", die zugunsten des Trierer Erzbischofs endete, waren die Burgen Martinstein und Johannisberg als Gegenburgen zu Dhaun und seiner Vorburg Brunkenstein errichtet worden. Nach dem Aussterben der Wildgrafen wurde im Jahr 1350 Rheingraf Johann vom Stein (Rheingrafenstein), der Stifter des wild- und rheingräflichen Hauses auf Dhaun. Im 16. Jh. wurde das Schloß erweitert und stärker befestigt. Die Umgestaltung der Burg zum Barockschloß mit großzügigen Gartenanlagen geschah unter Wild - und Rheingraf Carl und seiner Gemahlin Luise, geb. Gräfin von Nassau-Saarbrücken. 1794 wurde das Schloß von französischen Revolutionstruppen besetzt und geplündert und 1804 als Nationalgut verkauft. Von 1886 bis 1954 war die Kirner Fabrikantenfamilie Simon im Besitz des Schlosses, das anschließend vom "Zweckverband Schloß Dhaun" erworben wurde. Schloß Dhaun wurde zur "Lernburg" umgestaltet, wo seit 1957 die "Heimvolkshochschule Schloß Dhaun" als eine bedeutende Einrichtung der Jugend- und Erwachsenenbildung im nördlichen Rheinland-Pfalz beherbergt ist.


Stiftskirche St. Johannisberg
Unmittelbar in Verbindung mit Schloß Dhaun steht die Stiftskirche St. Johannisberg in Hochstetten-Dhaun. Sie wurde vermutlich während der 2. Hälfte des 13. Jh., von den Dhauner Wildgrafen als Eigen- und Grabkirche erbaut. Im Jahr 1318 wurde das Gotteshaus dem Mainzer Erzbischof unterstellt, der die Kirche zur Stiftskirche erhob. Ihren heutigen Bekanntheitsgrad verdankt die Kirche der Fülle ihrer kunsthistorisch wertvollen Grab-
denkmäler, die über die Entwicklung hoher Bildhauerkunst während vier Jahrhunderten... Zeugnis ablegen.

SONSTIGE SEHENSWÜRDIGKEITEN

Bismarckturm im Stadtpark Klingelrech (erbaut zum Andenken an Reichskanzler Bismarck) - Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert - alte GERBER-Häuser - Altstadt - Ehemaliges fürstliches Lustschloß Amaliens-Lust; erhalten ist nur das zum Lustschloß gehörige Theater (Teichweg 12) und die Pavillons, heute einfache Häuser (Teichweg 11 und 7)


GESUNDHEIT

Im Stadtteil Sulzbach: Salzbrunnen, eine heilkräftige Quelle


NAHE-HAUS-TIP

Gaststätte in den Felsen


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