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Physiker mit Hertz-Preis
geehrt
Dr. rer. nat. Klaus Blaum (32) ist Physiker und derzeit am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf tätig. Er wohnt in Bockenau und ist verheiratet mit Diana Pfeifer-Blaum, Lehrerin am Emanuel-Felke-Gymnasium in Bad Sobernheim und auch bekannt als Chorleiterin. Das Ehepaar hat einen 18 Monate alten Sohn - Immanuel Elija. Die Forschungsarbeit des Physikers wurde oft ausgezeichnet. Seine Arbeiten zur Präzisionsmassenbestimmung instabiler, kurzlebiger Kerne gelten als bahnbrechend. Dafür verlieh ihm die Deutsche Physikalische Gesellschaft nun den Gustav- Hertz-Preis. Mit 32 Jahren gehört Dr. Klaus Blaum zu den jüngsten Preisträgern der vergangenen Jahre. Der junge Physiker ist berufsbedingt sehr oft unterwegs, hält neben seiner Arbeit im Forschungslabor auch viele Vorträge im In- und Ausland. Aber bald wird er sich wieder mehr seiner Familie widmen können, wenn er nämlich seine neue Aufgabe als Leiter einer "Helmholtz-Nachwuchsgruppe" am Institut für Physik der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz antreten wird. Eine Gruppe, die Dr. Blaum im November vergangenen Jahres selbst eingerichtet hat. (kh)
Für "Hexen" wird Zaubertrank gemixt
Maifeiern in vielen Ortsgemeinden geplant
GLANGEBIET. Die "Hexennacht" zum 1. Mai soll im Glangebiet wieder gefeiert werden. In den Orten in der Verbandsgemeinde Meisenheim ist einiges geplant:
An der Wanderhütte in Pfaffenheck in Abtweiler beginnt das Fest der Feuerwehrförderer mit einem Dämmerschoppen, und bei Anbruch der Dunkelheit wird ein Maifeuer entfacht. Am 1. Mai sind ein Frühschoppen und ein Aschenbratenessen geplant. In Callbach baut der Fußball-Förderverein am Bürgerhaus einen Bierstand auf (19 Uhr). In Desloch veranstaltet der TTC sein traditionelles Maifest im Gemeindehaus. Für musikalische Unterhaltung, Getränke und Speisen vom Grill ist ab 18 Uhr gesorgt.
"Turnplatz in Flammen" heißt es ab 18 Uhr in Rehborn . Die "Roten Jäger" feiern auf dem Bolzplatz in Roth . Die Grillhütte ist in Betrieb. Ein Maifeuer wird entzündet. In Schweinschied lädt der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr ab 20 Uhr in das Gemeindehaus ein.
Gäste erwartet anspruchsvolles Bühnenprogramm
Großes ISV-Spiel- und Sportfest steigt am 6. Juni auf dem Domberg bei Bad Sobernheim - Tanz und Akrobatik werden geboten
BAD SOBERNHEIM. Das Bühnenprogramm für das fünfte ISV Spiel- und Sportfest am Sonntag, 6. Juni, auf dem Domberg bei Bad Sobernheim steht nun in seinen Grundzügen fest. Den Organisatoren des Sportfestes ist es wiederum gelungen, dafür bekannte Gruppen und Einzeldarbietungen zu gewinnen.
Ein bunter Reigen rasant- sportlicher und musikalisch- tänzerischer Vorführungen werden so die Sportfestgäste erwarten und wohl kaum einen Wunsch nach anspruchsvoller Unterhaltung offen lassen. So eröffnet die beliebte Folklore-Tanzgruppe des TV Bad Sobernheim um 11 Uhr farbenprächtig die große Bühnenschau. Lustiges Kinderturnen zeigt dann der TV Odernheim und wird von den Jazz- Tänzern des Merxheimer TV abgelöst. Die kleinen "Kobolde" des TuS Monzingen stellen anschließend ihr Können zur Schau, und bei der Scheiben-Gymnastik des TV Sobernheim können Anregungen für eigene Gymnastik- Übungen geholt werden. Nach dem Kasten-Turnen, präsentiert von TV Sobernheim/TV Merxheim, ist der VfL Nußbaum an der Reihe, wo die Tanzgruppe "Nuba- Dream" zu exotischen Rhythmen ihre erstaunlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen will. Bis zur Mittagspause erfreuen noch Sobernheimer und Merxheimer Turner die Gästeschar. Ein sinnlicher "Arabischer Tanz" von Heike Schwarm leitet schließlich in die Pause ein.
Danach geht es mit den Jiu Jitsu-Vorführungen des OSC Sobernheim um 14.30 Uhr voller Power weiter. Die Tanzdarbietungen von "Mini-Motion" und Aktivitäten am neuen Sportgerät Akro-Rolle des TuS Monzingen werden ebenfalls für Begeisterung sorgen, wie auch die tanzenden Bad Girls des FC Martinstein. Spitzenturnen vom Feinsten stellt anschließend der KTV Niederwörresbach vor, und auch die Sobernheimer Gruppe Crazy Motion tanzt. Ganz akrobatisch wird es im Anschluss, wenn die Niederwörresbacher mit ihrer spektakulären Gymnastikschau für Aufsehen sorgen. Feuriger Jazz-Tanz der Martinsteiner und die Gruppe Cheerleader des TuS Monzingen beenden schließlich das sommerlich-bunte Bühnenprogramm gegen 16 Uhr. (ni)
Wasser schon in den Becken
Bad Sobernheimer Spaßbad wird 15. Mai geöffnet - Dauerkarten bis Saisonbeginn erheblich billiger
Noch gut zwei Wochen, dann wird das Spaßbad am Rosenberg wieder geöffnet. Fast ebenso lang dauert auch noch die Aktion, bei der Badefreunde beim Kauf einer Dauerkarte viel Geld sparen können.
BAD SOBERNHEIM. Auf Hochtouren laufen derzeit die Vorbereitungen am Rosenberg für die Schwimmbadsaison. Am Samstag, 15. Mai, soll Eröffnung sein. Und bis dahin haben Schwimmmeister Karl- Heinz Regel und seine Mitarbeiter noch allerhand zu tun. Zurzeit werden die Becken gereinigt, die Platten, die beim Frost gesprungen sind, repariert, und die Technik aufgearbeitet. Veränderungen wird es in diesem Jahr keine geben, im Bad Sobernheimer Spaß- und Freizeitbad bleibt soweit alles beim alten, informiert Klaus Stephan, Leiter der VG- Werke. Derzeit wird gerade das Wasser in die Becken eingelassen. Dann heißt es, hoffen auf gutes Wetter und eine erfolgreiche Saison.
"Aber wenn der Sommer nur halb so warm wird wie im vergangenen Jahr, sind wir schon zufrieden", sagt Stephan. Und im gleichen Atemzug fügt er hinzu: "Wenn's nochmal so heiß wird wie 2003, dann müssen die Schwimmmeister erneut Schwerstarbeit verrichten. Da muss ich heute noch den Hut ziehen."
Wie lange die Saison laufen wird, konnte Stephan gestern allerdings noch nicht sagen. "Wir wollen uns diesmal nicht wieder auf einen Termin festelegen, sondern flexibel reagieren. Sollte es absehbar sein, dass das Wetter noch mitspielt, lassen wir das Bad länger offen." Der Kartenvorverkauf ist längst angelaufen. Der Preis für die Tageskarten wird im Vergleich zu 2003 nicht angehoben. Die Familienkarte gibt's bis zur Badöffnung noch für 95 Euro, später kostet sie 135 Euro. Die Saisonkarte für Erwachsene kostet jetzt noch 75 Euro (später 99 Euro). Und die Saisonkarte für Jugendliche kostet bislang noch 45 statt später 63 Euro. (ni)
Hexennacht beim MGV
MONZINGEN. Die traditionelle Hexennacht feiert die Chorgemeinschaft Monzingen/Weiler am Freitag, 30. April, auf dem MGV-Festplatz.
Oeffentlicher Anzeiger vom 29.04.2004
Frühlingsfest der Nohwacke
STAUDERNHEIM. Der FCK- Fanclub Nohwacke Staudernheim lädt Mitglieder, Freunde und Gönner am Samstag, 1. Mai, zu seinem traditionellen Frühlingsfest an das Fischerheim in der Dammstraße ein. Gebotenen werden zur Mittagszeit Grillspezialitäten mit Salat. Nachmittags gibt's Kaffee und Kuchen. Gestartet wird morgens um 10.30 Uhr.
Tag des Tanzes in Odernheim
ODERNHEIM. Die Tanzsportabteilung des Blau-Weiß SC Odernheim 1955/20 veranstaltet am Sonntag, 16. Mai, ab 17 Uhr in der Turnhalle des Turnvereins den "Tag des Tanzens" unter dem bundesweiten Motto "Tanzen tut Deutschland gut - beweg dich". Für Erwachsene kostet der Eintritt einen Euro, Kinder dürfen kostenlos mitmachen.
Auener feiern wieder Dorffest
AUEN. Die Ortsgemeinde Auen feiert am Sonntag, 2. Mai, sein traditionelles Dorffest. Die Veranstaltung findet im Dorfmittelpunkt auf dem Dorfplatz statt. Zur Mittagszeit gibt's gefüllte Klöße. Nachmittags werden die Landfrauen Kaffee und Kuchen anbieten. Für musikalische Untermalung sorgt ab 15 Uhr Alleinunterhalter Nico.
Oeffentlicher Anzeiger vom 29.04.2004
Pianistin und Geiger zu Gast
MEISENHEIM. In einem Villa Musica-Konzert am Samstag um 20 Uhr gastieren zwei Virtuosen ihres Faches im Haus der Begegnung in Meisenheim. Die Pianistin Stefania Mormone und der Geiger Sergej Krilov spielen berühmte Werke von Tschaikowsky, Prokofieff, Falla und Sarasate.
Bank spendiert Kaspers Reise
Werner Fuchs überreichte 5000 Euro für das Figurentheater-Museum
BAD KREUZNACH. Die Stiftung der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz, unterstützt das Figurentheater- Museum mit 5000 Euro, das Ostern 2005 eröffnet werden soll. Von dem Geld wird die über 2000 Marionetten, Stabpuppen, Handpuppen und Schattenspielfiguren der Landessammlung Rother um einen Handpuppensatz des Puppenspielers Walter Büttner (1907 - 1990) ergänzt. Es handelt sich um die 14 Figuren des Theaterstücks "Die Reise nach Ostindien" - Berühmtheiten wie den Kasper Andreas Suppenfleisch, den Räuberhauptmann Amendus Schluckebier und den Professor Leopold Hafermalz.
Werner Fuchs, Mitglied des Vorstandes der LRP, überreichte gestern den Scheck an die Kulturdezernentin Helga Baumann als "Beitrag zur Bewältigung des finanziellen Kraftaktes", einen professionellen Museumstheater-Betrieb und einen überregionalen Anziehungspunkt aufzubauen. Markus Dorner, der neue Leiter des Figurentheater-Museums, hat bereits Verbindung mit Frieder Simon (Halle/Saale), der die Puppen geschaffen hat, aufgenommen. Auch Simon ist ein berühmter Handpuppenspieler und wird Kostproben seiner Kunst auch einmal in Bad Kreuznach geben. Er ist Formgestalter der Hochschule für Design in Halle. Videodokumentationen werden den Museumsbesuchern einen Eindruck von Büttners Puppenspielkunst auf der "Reise nach Ostindien" geben.Engbarth tritt in der Loge auf
BAD KREUZNACH. Gerhard Engbarth alias Rolf Schnorrenberger präsentiert am Samstag, 8. Mai, ab 20 Uhr in der Loge im Haus des Gastes neue Geschichten aus dem Alltag eines Naheländers. Das Leben mit seinen Verwicklungen und Verwirrungen ist der Ackergrund, auf dem Schnorrenbergers Gedanken ins Kraut schießen: zum Beispiel die "betriebliche Weihnachtsfeier" oder die "Konfusjon". Engbarth bringt seine Gitarre mit. Karten für zehn Euro gibt es im Vorverkauf in der Tourist-Info im Haus des Gastes, Kurhausparkplatz, Telefon 0671/8360052.
Ohne Regen sieht es bald richtig wüst aus
Droht nach trockenem Winter eine Katastrophe?
BAD KREUZNACH. Werden wir in diesem Jahr eine noch schlimmere Trockenheit erleben als 2003? "Wenn das so weitergeht, gibt das eine Katastrophe", erklärt Thomas Fischer, Leiter des städtischen Gartenamtes. Die Bewässerungsanlagen laufen in den Grünanlagen, und aus dem Tankwagen werden die Pflanzen in Kübeln und Beeten gegossen.
Alle diese Anstrengungen sind aber nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Stein. Die Feuchtigkeit fehlt in der Tiefe des Bodens, dort, wo die Bäume ihre Wurzeln ausstrecken und Wasser ziehen. "Man kann gießen und gießen, aber man benetzt nur die Krume", erklärt Thomas Fischer. Die Böden sind nach dem niederschlagsarmen Winter vollkommen ausgetrocknet. Beim Blattaustrieb haben zum Beispiel die alten Baumriesen im Kurviertel, die Platanen, die Notbremse gezogen und auf "Notwuchs" umgeschaltet, berichtet Fischer: Die Bäume entwickeln kleinere Blätter, die bei den Platanen zurzeit nur halb so groß sind wie sonst um diese Zeit. "Es ist unmöglich, alles zu bewässern", sagt Fischer. Die Natur braucht dringend ergiebige Regenfälle. Die Bewässerung der Blumenbeete und Kübelpflanzen ist nicht das Problem, sondern gefährdet ist der Baumbestand. Im Schwarzwald fürchtet man schon jetzt eine Borkenkäferplage, erzählt Fischer: Die Bäume führen in ihrem Holz extrem wenig Wasser und sind ein gefundenes Fressen für den Schädling.
Das Gartenamt wechselt zurzeit die Frühblüher wie Tulpen, Stiefmütterchen und Narzissen gegen die Sommerblumen aus. Frisch angelegt wird auch die Roseninsel, wo die neue Rosen-Pergola mit den Kletterpflanzen noch in den Kinderschuhen steckt. "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass bis zum Muttertag am 9. Mai alles fertig ist", erklärt der Leiter des Gartenamtes. Und er hofft, dass es bis dahin keinen strengen Frost mehr gibt, der die Pracht dahinraffen könnte. (mj)
Oeffentlicher Anzeiger vom 28.04.2004
Melodien-Spiel mit Marionetten
Figurenkunst und musikalische Pretiosen
BAD KREUZNACH. Am Sonntag, 2. Mai, 19 Uhr, gibt Markus Dorner, der neue Leiter des Figuren- Theater-Museums, in der Loge im Haus des Gastes sein Debüt als Pupppenspieler in Bad Kreuznach. Er folgt einer Einladung der Tourismus und Marketing GmbH und des Fördervereins Figuren-Theater-Museum. Mit seinem Kollegen Bernd Lang präsentiert Dorner das Programm Melodien mit Marionetten, in dem Lieder aus zwei Jahrhunderten im Figurenspiel in Szene gesetzt werden.
Dabei kommen in lockerer Folge Arien, Couplets und Chansons zu Gehör. Melodien und Texte von Franz Lehar, Giacomo Puccini, Johann Strauß, Andrew Lloyd Webber, Karl Valentin, Friedrich Hollaender und Wolfgang Amadeus Mozart werden von den hölzernen Sängern und Musikanten an den Fäden der Marionettenspieler auf eigene Weise interpretiert. Einen Höhepunkt bildet die Minioper "Die Nürnberger Puppe" von Adolphe Charles Adame. Dorner und Lang beweisen dabei Spielkunst und gesangliche Virtuosität.
Markus Dorner ist seit 1993 Berufspuppenspieler und betreibt ein eigenes Theater - die Dornerei - in Neustadt an der Weinstraße. Er arbeitete mit renommierten Puppenspielkünstlern zusammen. Seine am meisten beachtete Regiearbeit war die "Zauberflöte". Thomas Lang glänzte schon als Jugendlicher als Tenor mit Solopartien und studierte Musik. Der Musikgeschichte entnahm er viele Figuren seiner Stücke - so die Zauberflötenhauptfigur, den Papageno. Dritter im Bunde ist der Musiklehrer und freiberufliche Musiker Thomas Fillep. Er erstellte und arrangierte die gesamte Bühnenmusik.
Angelsportverein Nahe engagiert sich für Artenvielfalt im Fluss - Künstliche Befruchtung im Bottich
Nase soll ablaichen
Fischart wird verbreitet
BAD KREUZNACH. Eine seltene Fischart ist in der Nahe wieder heimisch geworden: die Nase. Von dort aus soll der kleine Fisch mit der Wölbung am Maul weiter verbreitet werden. Dazu sucht der Angelsportverein Nahe laichbereite Weibchen für eine Art künstlicher Befruchtung: Dabei werden Eier vorsichtig herausgedrückt und in einem Bottich mit dem Sperma männlicher Tiere verrührt. Die befruchteten Eier sollen in einem Bruthaus in Maria Laach vorgezogen und danach in mehreren Flüssen des Landes ausgesetzt werden.
Die Nasen konnten sich dank der Fischtreppe am Mühlenteich im Bereich des Kurparks ansiedeln. Vorgestern war es den Weibchen dort noch zu kalt zum Ablaichen, am Freitag wollen es die Angler wieder versuchen. "Unser Engagement für die Artenvielfalt wird jetzt belohnt", freut sich Vorsitzender Stefan Weinmann über die Nasen. Gestern setzte sein Verein bei Laubenheim noch 1000 Lachse aus. "In ein paar Jahren werden auch am Quellenhof Lachse springen". (gb)
Scarecrow's Field rockt an Hexennacht in der Musikkneipe Dudelsack
Kein bisschen leise, mit Rockmusik durch die Hexennacht: Die Gruppe Scarecrow's Field rockt an Hexennacht, Freitag, 30. April, bei einem Konzert in der Bad Kreuznacher Musikkneipe Dudelsack in der Rüdesheimer Straße. Ab 20 Uhr sind für drei Euro Eintritt neben Eigenkompositionen rockige Coverversionen von bekannten Bands wie den Stone Temple Pilots oder Depeche Mode zu hören. Mehr Informationen zu der Band finden die Fans im Internet unter der Adresse www.scarecrowsfield.de
Besucher erleben die Welt der fünf Sinne
Außergewöhnliche Ausstellung lockt zurzeit ins Gensinger Haus der Begegnung, Kultur und Geschichte - Erwachsene können profitieren
Alle Sinne sind angesprochen bei einer außergewöhnlichen Ausstellung, die zurzeit im Gensinger Haus der Begegnung, Kultur und Geschichte zu erleben ist.
GENSINGEN. Eine "ungewöhnliche Ausstellung", so die Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen Alice Schmitt, konnten die Besucher im Haus der Begegnung, Kultur und Geschichte in Gensingen "sehen, hören, tasten, riechen und schmecken." In der "Welt der Sinne" lernten Erwachsene, die klassischen fünf Sinne neu zu erleben.
Wie fühlt es sich an, mit nackten Füßen über verschiedenartige Materialien zu laufen oder mit einer Hand in der "Überraschungskiste" einiges zu ertasten, Duftnoten zu riechen und zu erkennnen oder einfach sich im Dunkeln zurecht zu finden?" Unsere Sinne sind Tore zur Außenwelt. Gleichzeitig sind sie Tore zur Innenwelt, in der wir Sinneseindrücke aufnehmen und verarbeiten", erklärte Martina Krayer, Sozialpädagogin und Leiterin des regionalen Arbeitskreises Suchtprävention Sprendlingen-Gensingen.
Habe man verlernt, Sinnesorgane zum Erleben lustvoller, interessanter Erfahrungen zu nutzen, versuche man, häufig diesen Mangel durch Ersatzmittel zu beseitigen. Unsere Wahrnehmung konzentriere sich mehr und mehr auf optische und visuelle Reize, während die übrigen Wahrnehmungskanäle vernachlässigt würden. Am auffälligsten wird dieses "Verkümmern" bei Kindern feststellbar, die sich regelmäßig mit Play-Station, Gameboy und Co beschäftigen. "Sinnesorgane brauchen Anregungen, um sich weiter zu entwickeln", sagt Krayer. Solcherlei Anregung wolle diese Ausstellung in Gensingen geben. Gerade Erwachsene können davon sehr profitieren und sei es nur, etwas von der Entdeckungsreise ins Reich der Sinne in den Alltag hinüber zu retten. (ej)
Die Ausstellung ist bis zum 16. Mai jeden Sonntag von 15 bis 18 Uhr im Haus der Begegnung, Kultur und Geschichte zu sehen, hören, riechen, tasten und zu schmecken.
In der Beller Kirche wurde vor vielen Jahren Flachs gedarrt
Archäologen legten historischen Ofen frei - Gäste informierten sich
ECKELSHEIM. Beim Tag der offenen Tür in der Beller Kirche in Eckelsheim gab es in diesem Jahr etwas ganz Besonderes zu bewundern. Eine Flachsdarre war von Mitarbeitern des Archäologischen Landesamtes in Mainz freigelegt worden.
Archäologe Jens Dolata von der archäologischen Denkmalpflege Mainz datierte die Darre (Ofen) auf Ende 18. oder Anfang 19. Jahrhunderts. "Eine genaue Datierung ist schwierig", erklärte Dolata. Auf einem Rost, der im vorderen Teil der Darre auflag, wurde seinerzeit Flachs zur Leinenproduktion getrocknet. Der hintere Teil der Grube war Standort des Heizers. Durch den Kaminkanal strömte heiße Luft, und mit einer Temperatur von rund 60 Grad Celcius konnte der holzige Körper von der faserigen Innenstruktur des Flachses getrennt und weiter verarbeitet werden.
"Die industrielle Baumwollproduktion löste diese Art der Leinenherstellung ab", erklärte Dolata diesen seltenen Fund den interessierten Besuchern. Auch sei die Darre in die Ruine der Beller Kirche hineingebaut worden, denn die festen Mauern boten dem Ofen einen guten Windschutz. "Wichtig ist jetzt, die Darre herzurichten und dauerhaft zu erhalten", sorgte sich Ortsbürgermeister der 520-Seelen- Gemeinde Ernst-Friedrich Schwarz. Denn die bisherigen Arbeits- und Grabungskosten beliefen sich schon auf 4 626 Euro, finanziert vom Förderverein Kulturdenkmal Beller Kirche sowie mit einer Spende von 2000 Euro des Lions Club Alzey.
Zu Beginn der kirchlichen und kulturellen Sommerveranstaltungen der Bella Kultura werde die Grube erst einmal provisorisch geschlossen. "Für die weitere Erhaltung brauchen wir Geld und Sponsoren", erklärte Schwarz. (ej)
Touristen gern an der Nahe
Erstmals mehr als 200 000 Übernachtungen gezählt - Qualität durch Kurhäuser und Asklepios-Klinik
Der Tourismus in Stadt und Verbandsgemeinde boomt. Erstmals konnten im vergangenen Jahr mehr als 200 000 Übernachtungen gezählt werden. Und auch die Gästezahlen steigen stetig an.
VG BAD SOBERNHEIM. Schon 2001 sprach Ralf Schneberger, der damalige Leiter der Kur- und Touristinformation, von einem Rekordjahr: 184 152 Übernachtungen und 45 093 Gäste wurden in Stadt und Verbandsgemeinde registriert. Kein Wunder also, wenn 2002 die Zahlen wieder ein wenig nach unten gingen. Schnebergers Nachfolgerin, Renate Scheffold, teilte nun allerdings mit, dass das Rekordjahr 2002 nun nochmals getoppt werden konnte: 205 097 Übernachtungen (+ 14 prozent) und 48 010 Gäste (+ zehn Prozent) im Jahr 2003 bedeuten einen erneuten Anstieg.
Und Renate Scheffold hat für dieses Ergebnis die "Schuldigen" auch schon ausgemacht - "der Ausbau und die sehr gute Arbeit der Asklepios-Katharina-Schroth-Klinik sowie das hervorragende Angebot der Wellness- und Kureinrichtungen". Zudem sei das touristische Angebot der Verbandsgemeinde hochwertig und sehr vielfältig. Einrichtungen wie Barfußpfad, Disibodenberg, Freilichtmuseum - gepaart mit den Gesundheitseinrichtungen - bieten den Besuchern ein abwechslungsreiches Angebot. Dabei sei, sagt Scheffold weiter, die naturnahe Landschaft des Nahetals ein Grundstock für den Tourismus. Mit den ausgedehnten Waldgebieten des Soonwaldes, den Rebhängen und Felsgruppen im Nahegebiet sei die Region ein beliebtes Radfahr- und Wandergebiet.
Dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Die nicht gewerblichen Vermieter haben insgesamt im Vergleich zum Vorjahr Einbußen an Gästezahlen wie auch an Übernachtungen zu verbuchen. Gerade in der Mittelklasse fehle es noch an Betten. Unterkünfte für eine Nacht - eventuell mit Reparaturservice für Radfahrer - fehlten noch ... von dem schon so lange geplanten Hotel ganz zu schweigen. (ni)
Zwei mal zwei VIP-Karten für "Musical Stars live" am Samstag, 8. Mai, Kursaal, zu gewinnen
Vampire und Mozart
Orchester Dirk Jecht spielt Klassiker und Hits
BAD KREUZNACH. "Musical Stars live" gibt es am Samstag, 8. Mai, ab 20 Uhr im Großen Kursaal im Domina Parkhotel Bad Kreuznach. Sanni Luis (Les Misérables, Cabaret, Evita), Adrian Becker (Joseph, Cats), Carla Nicholson (Phantom Oper). Martin Berger (Tanz der Vampire, 42nd Street) und Michael Nicholson (Phantom der Oper, Mozart) stehen international bekannte Interpreten auf der Bühne im Kursaal. Begleitet wird das Quintett vom Orchester Dirk Jecht, bekannt durch den Frankfurter Opernball.
Für die Musical-Gala verlost der Oeffentliche Anzeiger zwei Mal zwei VIP-Karten im Wert von 70 Euro. Die Gewinner können die Stars während einer Backstageführung kennenlernen und dürfen auch beim Soundchef dabei sein. Zur Begrüßung gibt es ein Glas Sekt. Teilnehmer können heute, Dienstag, 0 bis 24 Uhr, unsere Gewinnspielnummer anrufen und das Stichwort Dirk Jecht nennen. Wählen Sie die Telefonnummer 01379/37 01 75 (Anbieter "legion", 49 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz).
"Viele fragten nach Marie"
Für Tochter (11) "Hunsrückmarathon" mit Huskygespann absolviert
SPRENDLINGEN. Erschöpft, aber glücklich, erreichten Thomas Barbie und Freund Dirk Hendricks nach ihrem "Hunsrückmarathon" Sprendlingen. Über 160 Kilometer in fünf Tagen liefen beide mit ihrem Huskygespann, um auf das Schicksal der elfjährigen Marie Barbie aufmerksam zu machen. Durch die Gesundheitsreform kann der alleinverdienende Vater einer fünfköpfigen Familie die für Muskelaufbau, Gleichgewicht und Koordination so wichtige Schwimm- und Reittherapie von 100 Euro im Monat nicht mehr aufbringen.
"Es war super. Wir haben tolle Sachen erlebt", schwärmte Barbie von seiner Tour für Marie. Marie, die die Ankunft gar nicht erwarten konnte, begrüßte erst einmal ausgiebig ihre beste Freundin: die Huskyhündin Aila, bis dann der Papa und Dirk Hendricks kurz an der Reihe waren. "Es war ein Erlebnis, mit dem Hundegespann durch die Natur zu laufen", erzählte Barbie. Gut befestigte und beschilderte Fahrradwege hätten die Tour sehr erleichtert. Ganz begeistert war Barbie von den Menschen, die bereitwillig Wasser für die Hunde oder einen Zeltplatz zur Verfügung gestellt hatten. "Viele kamen auf uns zu und fragten nach Marie." Das Dirk Hendricks auch im Sprint nicht übel war, zeigte sich bei der Flucht vor einem sich gestört fühlenden Schwanenpärchen.
Drei Stunden hatte Zelt abbau und das Verpacken aller Utensilien in den Hundewagen am Morgen gedauert, bis sie wieder auf der Strecke waren. Bei der Rückkehr war Barbie zwar etwas lädiert, Freund Dirk und den Hunden ging's aber prima. Barbie und Hendricks planen eine weitere Aktion. (ej)
Lokalmatador siegte bei der Orientierungsfahrt
Insgesamt gingen in Löllbach bei wärmenden Sonnenstrahlen zehn Kutschen bei der Orientierungsfahrt an den Start. Acht Kutschen meisterten alle Schwierigkeiten. Jeder Teilnehmer kam ohne Blessuren an das Ziel. Mit einer Strecke von etwa 20 Kilometer und einem Parcours auf dem Reitplatz in Löllbach hatte Hans Jürgen Groß, Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Löllbach, den Kutschern mit ihren Begleitern große Aufgaben gestellt. Der erste Platz ging an den Lokalmatador Manfred Reinhard aus Löllbach. Platz zwei belegte André Setz aus Bärenbach. Auf Rang drei landete Andreas Steeg aus Frei-Laubersheim. Den ersten drei Kutschern winkte jeweils ein Pokal, und alle anderen Teilnehmer freuten sich über ihre Urkunden. Foto: Elke Maurer
Ansichten von der Schlosskirche
"Unsere Schlosskirche." Unter diesem Motto entstanden im Kunstunterricht des Paul-Schneider-Gymnasiums und der Regionalen Schule in Meisenheim zahlreiche Gemälde, Zeichnungen, Collagen und Drucke. Eine Auswahl der besten Arbeiten ist nun in einer Ausstellung zum 500. Geburtstag des Gotteshauses in der Schlosskirche zu sehen. Sie wird am Dienstag, 11. Mai, um 19 Uhr eröffnet und kann bis zum 17. Mai tagsüber besichtigt werden. (noi)
Der Liedermacher und sein Teufelsgeiger
Martin Weller zog das Kirn-Sulzbacher Publikum mühelos in seinen Bann - Wieder auf Wartenstein
KIRN. Mühelos füllte Liedermacher Martin Weller den Saal des Kirn-Sulzbacher Gasthauses Collet. Die Besucher waren begeistert, sangen über zwei Stunden lang die "Klassiker" mit und lauschten Wellers Texten. Seine Lieder erzählen von den kleinen Dingen des Lebens und schildern ausdrucksvoll das Leben auf dem Hunsrück.
Einige Lieder sind neu - ganz neu, und das passte gut ins Programm, ist der saarländische Teufelsgeiger Wolfgang als Begleiter. Das Ambiente des Saalbaus Collet passte: Da sprang der Funke schnell über, auch weil die Akteure dem Publikum fast "auf dem Schoß" saßen.
Der Hochwald-Cowboy, wie Martin Weller aus Idar- Oberstein auch gerne genannt wird, besingt Stubbis, den Bierbauch oder Mettwürste - und auch der "Rollbroore" (Rollbraten) kommt nicht zu kurz. Die Texte seiner Balladen sind witzig, klar und hart. Manchmal auch etwas derb, aber die Mischung kommt beim Publikum gut an. Am Ende des über zweistündigen Konzerts gab es für den 47-Jährigen und seine Hunsrückballaden viel Applaus und Zugabenwünsche.
Weller-Konzerte, das weiß man jetzt auch in Kirn-Sulzbach, bedeuten nicht nur eine Strapazierung der Lachmuskeln, sondern auch aktive Bewahrung des Hunsrücker Sprach- und Brauchtums. Das Publikum war so bunt gemischt wie die Musik Wellers, der seit 1997 vier CDs veröffentlicht hat. Mit den Texten zu seinen Folk-, Blues- und Rocktönen nimmt er alles und jeden aufs Korn. So schlug einst ein befreundeter Jäger vor, ein Lied über die Jagd zu verfassen. Das tat Weller dann auch - doch wahrscheinlich hatte der Waidmann sich das anders vorgestellt. In dem Lied geht es nämlich um einen Jäger, der nach der Trennung von seiner Frau mit dem Trinken anfängt und für 23 Jahre ins Gefängnis muss, weil er im Vollrausch einen Pilzsammler erschießt ...
Weller pflegt auch Lieder berühmter Musiker mit neuen Texten zu "verbessern". So etwa bei "Griechischer Wein" von Udo Jürgens, das plötzlich etwas mit der Rivalität zwischen Idar und Oberstein zu tun hat. Immer wieder lachen kann man über "Die Katz" und "De Mader". "Baccardi-Feeling" zog einen Schlussstrich unter einen gelungenen Abend mit vielen Höhepunkten wie "Eech sinn reech", "Geh net weg", "Kenna mah dich" oder auch "Der Alptraum". Was man auch in Kirn- Sulzbach nicht überhören konnte: Martin Weller spielt hervorragend Gitarre. Und auch das Publikum wurde eingebunden und sang herzhaft mit bei Songs wie "E langer Wääsch" oder "Hochwald- Cowboy" und natürlich bei der Zugabe "Schlaachtfest".
Weller-Fans und diejenigen, die es noch werden wollen, können sich auf das Schloss-Wartenstein-Fest Anfang September freuen. Dann gibt's ein Wiedersehen mit dem Liedermacher - und auch mit seinem Teufelsgeiger Wolfgang. (maw)
Musikalische Frühlingsgrüße
Gemischter Chor im MGV Hennweiler bot gelungenes Konzert mit Gästen
HENNWEILER. Musikalische Frühlingsgrüße überbrachten die Chöre und das Mandolinen- und Gitarrenorchester in der Lützelsoonhalle Hennweiler. Eingeladen hatte der Gemischte Chor im MGV Hennweiler 1962. Vier Gastchöre, der eigene Kinderchor, die Vokalgruppe Belcanto und das örtliche Mandolinen- und Gitarrenorchester waren aktiv.
Mit "Erlaube mir, fein's Mädchen" und "Die Rose" eröffnete der Gastgeber unter der Leitung Erich Daum den Melodienreigen. Vorsitzender Karl Schuck begrüßte und stellte fest, dass der Chor erstmals in der frisch renovierten Lützelsoonhalle auftreten konnte. Erfrischend und jugendlich agierten die Soonwaldspatzen unter der Leitung von Grit Ebert (ehemals Wagner) mit "This Land Is Your Land", "Memory" und "Sing es". Ansprechend war der Wechsel zwischen den Kinder- und Jugendstimmen, am Klavier begleitet von Marcus Gabriel.
Mit dem "Festgesang" eröffnete der Männergesangverein Oberhausen unter seinem jungen Dirigenten Marc Wildberger seine Lieder. Eher in die geistliche Richtung gingen die Beiträge des evangelischen Kirchenchors Hennweiler. Die neue Leiterin Christina Hargittay begleitete mit ihrer Gitarre. Ramona Ottenbreit führte den Männergesangverein Hochstädten. Die ersten reinen Frühlingslieder brachte der Gemischte Chor Berschweiler unter der Leitung von Frank Dalheimer.
Beifall bereits vor dem ersten Ton ernteten die vier Mitglieder der Vokalgesangsgruppe Belcanto. Sie hatten zur Freude der Zuhörer wieder Lieder aus den 20er- und 30er- Jahren mitgebracht. Mit zarten Saitenklängen begrüßte das Mandolinen- und Gitarrenorchester Hennweiler unter Else Müller den Frühling in ausgewogenen Beiträgen. Die Gesamtleitung des Abends hatte Erich Daum. (cb)
Nur der Lehm macht Sorgen
Saison am Bad Sobernheimer Barfußpfad wird am Wochenende eröffnet - Viele Verbesserungen
Die Hängebrücke steht bereits, das Naheboot wird wohl heute eingelassen, und das Lehmstampfbecken wird dieser Tage auch noch gefüllt. Zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen gibt's zudem auf dem Barfußpfad, so dass die Saison am 1. Mai getrost eröffnet werden kann.
BAD SOBERNHEIM. Pünktlich bis zur Eröffnung der Barfußpfad-Saison am 1. Mai werden alle Arbeiten an der Nahe erledigt sein. Die Hängebrücke ist schon seit zwei Wochen begehbar, vom TÜV auch schon abgenommen worden. Das Boot, das Barfußpfadfreunde ans andere Naheufer bringen soll, wird wohl heute eingelassen, erklärte Renate Scheffold von der Kur- und Touristinformation auf Anfrage.
Und schließlich werde natürlich auch noch das Lehmstampfbecken dieser Tage gefüllt. Das aber erweist sich als gar nicht so einfach, auch wenn eigens hierfür eine neue Schiebevorrichtung angebracht wurde. Das Problem ist allerdings nicht das Einlassen des Lehms in das vorgesehene Becken, die Schwierigkeit ist die Konsistenz, sprich die Festigkeit des Lehms. Ist der "Matsch", wie Kinder meist sagen, zu fest, bleibt er an den Beinen der Besucher kleben, und schon bald ist das Becken wieder leer. "Ist der Lehm aber zu flüssig, macht das Durchwaten schon keinen Spaß mehr", denkt Scheffold. Nun heiße es, erst einmal weitere Erfahrungen sammeln.
Nichtsdestotrotz: Der 3,5 Kilometer lange Rundkurs zeigt sich schon jetzt von seiner besten Seite. Der Eingangsbereich wurde mit weiteren Pergolen verschönt, zahlreiche zusätzliche Sitzgelegenheiten bieten nun noch mehr Platz zum Ausruhen und Verschnaufen. Zudem gibt's sowohl eine neue Umkleidekabine als auch ein neues Schließfach, um etwa Kleidungsstücke oder sonstiges zu verwahren. Positiv ist, dass auch noch ein weiteres Verkaufshäuschen aufgestellt werden soll - um den großen Menschenmassen und langen Schlangen entgegenzuwirken. Die Bodenplatte liegt bereits, doch noch sei die Genehmigung nicht erteilt. Scheffold aber glaubt, dass die nicht lange auf sich warten lässt.
Oeffentlicher Anzeiger vom 27.04.2004
Monzinger Gesangverein Sängerlust lud zum "Konzert für alle" in die Festhalle ein - Auch englisches Liedgut war vertreten
Anderes Konzert
Sandra Daum erkrankt
MONZINGEN. Zum "Konzert für alle" lud der Gesangverein Sängerlust nun in die Festhalle ein. Und das gewählte Motto war nicht unbegründet: Anders als die meisten anderen Konzerte wurde dieses nur von zwei Chören bestritten. Dadurch gab es viel Platz für Zuschauer. Die Rechnung ging auf: Nur ganz wenige der 300 Sitze blieben leer.
Sandra Daum musste aus gesundheitlichen Gründen bei den Soli leider passen. Lediglich bei "Wenn der Abendwind" glänzte sie, unterstützt von ihrer Sängerlust und dem Akkordeon-Orchester Hunsrück aus Bundenbach, mit einem kurzen Einzelvortrag. Ansonsten ließ die Chorleiterin ihrer Truppe den Vorrang. Die aber präsentierte sich zunächst noch etwas unausgewogen. Bei "Auf dem Weg zum Frieden" von Michael Schmoll dominierten eindeutig die Frauenstimmen. Das wurde aber schnell besser. Und bei "Der Papagei frisst keine Eier" kam dann aber so richtig Stimmung auf.
Der Männerchor aus Hüffelsheim, obschon nur halb so groß wie der Monzinger Chor, stand da mit seinen 20 Stimmen aber in nichts nach. Unter der Leitung von Gerhard Wöllstein war der Comedian-Harmonists-Klassiker "Veronika, der Lenz ist da" Glanzstück im ersten Teil. Die Akkordeongruppe bot musikalische Abwechslung und gefiel beispielsweise mit dem "Fliegermarsch" oder. Höhepunkt des ersten Teils waren aber die Tanzeinlagen der Geschwister Jörg und Christine Wolf. Der 20-jährige Kreuznacher und seine drei Jahre ältere Schwester tanzen schon seit acht Jahren zusammen und zogen sämtliche Register, die der lateinamerikanische Tanz zu bieten hat. Aber auch nach der Pause ging es munter weiter. Der MGV Hüffelsheim landete mit dem vielstimmig vorgetragenen "Trinket und singet" einen richtigen Hit. Die Sängerlust erfreute die Zuhörer mit Freddy Quinns "Sie hieß Mary Ann". Beim letzten Lied des Abends, "We have a dream" packten sie die Wunderkerzen aus und beendeten das Konzert mit einem audio-visuellen Feuerwerk. Sandra Daum zeigte sich zu Recht vollauf zufrieden. Ihr Chor sang zehn Lieder, eine Leistung, die ein ganzes Jahr Vorarbeit erforderte.
Der MGV Hüffelsheim, der relativ kurzfristig für einen anderen Chor eingesprungen war, ergänzte die Monzinger sehr gut. Hella Krämer, die Vorsitzende der Sängerlust, nutzte ihre obligatorischen Worte zu Anfang übrigens für eine Antwort auf Peter Nerschbachs "Plädoyer für die Alten" beim Konzert in Merxheim. "Wenn die Chöre weiterleben sollen, dann müssen wir uns auch ein wenig der modernen Musik öffnen. Da muss man eben auch mal was tun, was uns Älteren vielleicht nicht so passt. Wir halten uns zwar ans deutsche Liedgut, aber die letzten beiden Lieder singen wir auf Englisch". (car)
Rasante Sprünge über die Rampe
Lockere Atmosphäre beim achten Skate-Event
BAD KREUZNACH. Richtig weite Sprünge mit dem Skateboard über die Rampe gab es zwar nur vereinzelt, dafür war die Stimmung unter den Skatern gelöst: "Es ist zwar nicht viel los, dafür ist es aber friedlich," meinte ein Skater und beschrieb damit treffend die gelassene Atmosphäre am Samstag beim insgesamt achten Skate-Event. Zum sechsten Mal wurde es auf dem Gelände im Badenheimer Weg von den Skatern gemeinsam mit den Mitarbeitern der Stadtjugendpflege unter Leitung von Stefan Oberst, zuständig für Jungenarbeit und Stadtteilorientierte Arbeit, veranstaltet.
Die Skater und auch einige Inline- und BMX-Fahrer freuten sich über den blauen Himmel, viel Sonnenschein und - besonders wichtig - die trockenen Rampen. Diese wurden in den Osterferien von Mitarbeitern der Stadtteilorientierten Jugendarbeit der Stadtjugendpflege zusammen mit den Skatern repariert, um ideale Bedingungen für das Fahr-Vergnügen auf dem Board zu schaffen.
Mit Rock-, HipHop- und Independent-Musik, auf volle Lautstärke gedreht, brachten sich die Skater in Stimmung. Geschickt und furchtlos fuhren sie die Rampen, Stangen sowie anderen Hürden ab und kurvten über das Gelände, ohne sich dabei in die Quere zu kommen. Für Essen und Trinken war an den Ständen ausreichend gesorgt. Die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes mussten glücklicherweise nicht eingreifen, denn größere Blessuren blieben aus. (sk)Heiko Kraft rief Biker-Treff ins Leben
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Heiko Kraft (41) ist ein Winzenheimer Urgestein. Er ist seit 23 Jahren bei den Jerrys aktiv, Leadsinger der Gruppe Faltenrock und bekennender Motorradfreak. Mit Pfarrer Rüdiger Dunkel rief der jetzige Vizepräsident des Stromberger Motorradclubs Cray Fish vor zehn Jahren den inzwischen weit über die Region hinaus bekannten Bikergottesdienst in Winzenheim ins Leben. Gründe dafür hat Heiko Kraft genug: Er wollte den Platz vor der alten Scheune im Stadtteilzentrum neu beleben, eine Begegnungsstätte schaffen, den Winzenheimern Gelegenheit geben, mit Motorradfahrern ins Gespräch zu kommen, um Vorurteile abzubauen. Mehr als 6000 Biker, davon etwa die Hälfte von außerhalb der Region, sind bisher zu den Bikergottesdiensten angereist. (ak)
Neugierig auf die neuen Modelle
Rekord beim 25. Automobilsalon: Mehr als 40 000 Besucher - Händler sind sehr zufrieden: Viele ernste Kundengespräche
Sie kamen, sahen, informierten sich und kauften auch. Über 40 000 Besucher strömten laut Marktleiter Wolfgang vom Hofe am Wochenende auf den 25. Automobilsalon. Samstags herrschte auf der Pfingstwiese nicht ganz so viel Betrieb, aber gestern Nachmittag erinnerte der Gang über das Messegelände sogar fast schon an den Jahrmarkt.
BAD KREUZNACH. Über einen "furchtbar trockenen Hals" klagt Karlheinz Lamby vom Arbeitskreis der Händlervereinigung Pro Bad Kreuznach, der den 25. Automobilsalon organisiert hatte. Der Geschäftsführer vom Autozentrum Bad Kreuznach beriet gestern ununterbrochen potenzielle Kunden und kam nicht mal dazu, etwas zu trinken. Vor allem die Freizeitmodelle waren bei seinem Autohaus sehr gefragt.
"Viele ernste Kundengespräche" hat Dieter Markgraf geführt. Der Obermeister der Kraftfahrzeuginnung und Daewoo-Händler registrierte mehr Anfragen für den Kauf als für Finanzierungen. Volker Gohres von Honda-Fey ist Sprecher des Veranstalters Pro Bad Kreuznach: "Die Leute sind sehr neugierig auf neue Modelle." Für den nächsten Salon wünscht er sich mehr Rahmenprogramm. Seine Bilanz ist positiv, vor allem im Motorradbereich habe er viele Geschäfte abgewickelt.
Triumph-Motorradhändler Stefan Kümpel legt keinen Wert auf direkte Vertragsabschlüsse auf Messen. "Viele machen nachher doch einen Rückzieher." Die Resonanz auf den Automobilsalon könne er erst in ein paar Wochen bewerten. Zum ersten Mal mit beim Salon dabei war das Autohaus Nahetal. Inhaber Markus Meisch erklärt, dass er von den Werken angefragt worden sei, damit seine Marken VW und Audi vertreten sind. "Bei uns was sogar am Samstag mehr Andrang als bei anderen", sagt Meisch, der das mit dem hohen Marktanteil seiner beiden Marken von 25 Prozent begründet.
"Schade, dass unsere Großen wie BMW und Audi nicht mehr mitmachen", bedauert Ingmar Friedrich. Der Inhaber von MFK-Autodesign registrierte in seinem Zelt ein interessiertes Publikum mit konkreten Kaufabsichten. Nicht nur junge Leute informierten sich bei ihm über Preise von Felgen und Fahrwerken, um aus ihrem Serienwagen einen "heißen Ofen" zu machen. Echte heiße Öfen gab es beim Kachelofenbauer Dotzauer aus Windesheim, der, wie die meisten Firmen außerhalb der Fahrzeugbranche, ebenfalls viele konkrete Anfragen registrierte. (gb)
Mit Liedern in den Mai: Chorkonzert auf der Roseninsel und im Kurpark
Mit einem Konzert an drei Orten auf der Roseninsel und dem Kurpark stimmt die Chorgemeinschaft Liedertafel Bad Kreuznach/ Harmonie Planig am Sonntag, 2. Mai, ab 14.30 Uhr auf den Wonnemonat Mai ein. Der reine Männerchor präsentiert auf Initiative von Kulturdezernentin Helga Baumann und unterstützt von der Tourismus- und Marketing GmbH Frühlingslieder des Komponisten Rudolf Desch. Mit dem Liederkranz will die Chorgemeinschaft für den Chorgesang werben. Die Chortour entlang der Nahe beginnt um 14.30 Uhr unweit des Springbrunnens auf der Roseninsel. Die zweite Station wird die Treppenanlage nahe der Sonne zu Beginn der Roseninsel sein. Den Abschluss bildet ab etwa 16.30 Uhr ein Programm im Kurpark in Verbindung mit dem Sonntagskonzert des Kurorchesters. Dazu wartet der Kurhauskeller mit einer Maibowle auf.
Oeffentlicher Anzeiger vom 26.04.2004
Fundstücke zu Kunst verarbeitet
Ausstellung mit Werken von Gerhard eröffnet
BAD KREUZNACH. Natur, Fantasie, Kunst: Mit dem Titel der Ausstellung von Objekten, die jetzt im Bildungszentrum St. Hildegard eröffnet wurde, drückt Helmut O. K. Gerhard sein Anliegen aus - mit Fantasie und Blick für das Wesentliche, Produkte der Natur in sein künstlerisches Schaffen einzubinden. Der seit 16 Jahren in Rüdesheim lebende, in Frankfurt/Main geborene Autodidakt ist weit in der Welt herumgekommen: Er war gesellschaftspolitischer Entwicklungshelfer in Kolumbien und Sozialreferent an der Deutschen Botschaft in Santiago de Chile. Zwischendurch leitete er einige Jahre das DGB-Bildungszentrum in Bad Kreuznach.
Gerhard hat sich in der Welt umgesehen und kaum ein Fundstück, das sich für seine künstlerischen Zwecke einbinden ließ, entging seinem Sammel-Eifer. So ist er in Südamerika von der Atacama-Wüste bis Feuerland, auf den Kanaren oder am See Genezareth fündig geworden, aber auch in der Region: Treibgut las er am Ellerbach auf, im Hunsrück hat er Reste von Bäumen geborgen. Alle Fundstücke wurden mit Stechbeitel, Hohleisen und Schnitzmesser zu Erfundstücken.
Kunsterzieher Herbert Hewener zitierte in seiner Einführung Goethe: "Sammler sind glückliche Menschen" und bezog diese Aussage auch auf Gerhard: Die Natur lege ihm Fragmente für sein künstlerisches Gestalten zu Füßen. Hewener erläuterte, dass der Künstler seine Gegenstände gar nicht sucht, er findet sie. Er wies auch auf die religiösen Motive hin, die Gerhard erstmals ausstellt, wie die etwa 2,40 Meter hohe Monumentalstatue Trinität, die in Form eines abstrakten Kreuzes die Dreifaltigkeit Gott Vater, Sohn und heiliger Geist symbolisiert oder auch einen Menschen mit ausgebreiteten Armen darstellt - je nach Sichtweise des Betrachters. Für die Musik sorgte das Saxophon-Quartett Fourty Fingers. (ak)
Die Ausstellung ist noch bis 25. Mai zu sehen
"Kreuznach 1946" - Richard Walter erinnert sich
BAD KREUZNACH. Als Zeitzeuge erinnert sich Richard Walter am Dienstag, 27. April, 19.30 Uhr, in der Heimatwissenschaftlichen Zentralbibliothek, Hospitalgasse 6, an die Ereignisse 1946 in Bad Kreuznach aufgrund authentischer Unterlagen. Vor allem der "Anzeigendienst des Oeffentlichen Anzeigers", der ab Dezember 1945 täglich ausgehängt wurde, belegt familiäre Ereignisse ebenso wie Veranstaltungen, spiegelt Kaufgesuche und Tauschangebote, Wohnungs- und Stellenmarkt, "Verloren und Gefunden" sowie Geschäftliches im ersten Jahr nach Kriegsende. Auch die "Amtlichen Bekanntmachungen" z. B. über die Ausgabe von Lebensmitteln und Kleidung sagen viel über die Not der Menschen in jener Zeit aus, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann. (rw)
Oeffentlicher Anzeiger vom 26.04.2004
Ruhige Hand am Gasgriff
Zehntes Biker-Treffen vor der Scheune in Winzenheim: Mit Gottes Segen in die neue Zweiradsaison
Rekordergebnis beim zehnten Bikergottesdienst am Samstagnachmittag auf dem Festplatz vor der Scheune in Winzenheim: Über 400 Motorradfahrerinnen und -fahrer reisten aus ganz Deutschland an und eröffneten mit vielen Gästen mit einem ökumenischen Gottesdienst die Motorradsaison.
WINZENHEIM. Vorbildlich organisiert hatten die Veranstaltung wieder die 19 Mitglieder des Motorradclubs Winzenheim-Heddesheim um Präsident Patrick Faier. Der Reinerlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken sowie die Spenden sind diesmal für die Hilfsorganisation Jurbarkas in Litauen zu Gunsten der Straßen- und Drogenkinder bestimmt. In den vergangenen neun Jahren wurden die Biker nicht gerade vom Wetter verwöhnt: Erstmals gab es diesmal keinen Regen, so dass die auf Hochglanz polierten heißen Öfen mit der Sonne um die Wette strahlten. Dazu hatte Pfarrer Dunkel noch eine Überraschung parat: Er traute die Planiger Motorradfreaks Claudia und Dieter Gutheil. Das St. Daniels Vokal Ensemble aus Moskau sang feierlich zu Ehren des Brautpaares "Ich bete an die Macht der Liebe". Mit dem Segen der beiden Kirchen soll die neue Motorradsaison beginnen. Darin waren sich Pfarrer Rüdiger Dunkel (Winzenheim), Marcus Harke (Hundsbach) und Kaplan Thomas Herrig vom Seelsorgebezirk Bad Kreuznach, die den Gottesdienst zelebrierten, mit den Bikern einig. Sie segneten keine Maschinen, aber die Menschen, die sie benutzen.
Pfarrer Dunkel wies auf die Gefahren im Straßenverkehr hin, mahnte die Fahrerinnen und Fahrer, nicht in Geschwindigkeitswahn zu verfallen und warnte vor Selbstüberschätzung. Pfarrer Harke wünschte, dass Gott eine ruhige Hand am Gasgriff schenke und einen vorausschauenden Blick in den Rückspiegel. Kaplan Herrig bat Gott um Einsicht, dass Rücksicht die beste Vorsicht ist. Den Gottesdienst umrahmte musikalisch Hans- Jörg Fiehls Gospelchor Grenzenlos mit fetzigen Rhythmen. Sandra Pfadt sang mit rauchiger Stimme das Lied "Dust in the wind" von Kansas.
Nach dem Gottesdienst röhrten die Maschinen: Die Motorradfahrerinnen und -fahrer genossen die erwachende Natur bei der Rundfahrt durch die Region. Bei Volksfeststimmung stieg am Abend die Biker-Party mit der Rockgruppe Faltenrock. (ak)
Eingespieltes Duo begeisterte mit klassischen Klavierwerken
Pianistenpaar Yuki Nagatsuka und Gerhard Wöllstein im Luthersaal zu Gast
BAD KREUZNACH. Mit einem Klavierabend war am vergangenen Freitag das Pianistenpaar Yuki Nagatsuka und Gerhard Wöllstein im Luthersaal der "kreuznacher diakonie" zu Gast. Die beiden präsentierten ein klassisch-romantisches Programm, dominiert von vierhändigen Klavierwerken von Beethoven bis Reger.
Begann das Konzert mit zwei Sätzen der Sonate A-Dur von Johann Christoph Friedrich Bach noch etwas verhalten, liefen Nagatsuka und Wöllstein bei Beethovens Variationen über das Lied "Ich denke dein" und Schuberts Rondo A-Dur für Klavier zu vier Händen, dann zur Hochform auf. Mit der Legende Nr. 2 von Franz Liszt "Der heilige Franziskus über die Wogen schreitend" begeisterte Nagatsuka als Solistin mit hochdramatischer und kraftvoller Interpretation.
Wöllstein bewies bei drei Tänzen aus "Spanische Tänze op. 37" von Enrique Granados Einfühlungsvermögen und eine große dynamische Bandbreite. Die sechs kurzen, aber prägnanten Walzer op. 22 von Max Reger für Klavier zu vier Händen und die Ouvertüre zur "Fledermaus" von Johann Strauß in einem ansprechenden Arrangement von Makoto Goto machten den zweiten Konzertteil zu einem kurzweiligen Erlebnis und bewiesen wieder einmal die hervorragende künstlerische Zusammenarbeit des eingespielten Duos. Wöllsteins und Nagatsukas Spiel schien zu Beginn etwas unsauber, eine Schwäche, die aber bald überwunden war. Überzeugend war bei den vierhändigen Werken die Ausgeglichenheit zwischen Primo und Secondo und eine detaillierte Interpretation.
Die Konzerte des in unserer Region beheimateten Künstlerehepaares sind weiterhin ein Garant dafür, auch die weniger gespielten vierhändigen Werke aus Klassik und Romantik zu hören. Insgesamt bot sich den leider nicht sehr zahlreich erschienenen Zuhörern - der Luthersaal war gerade einmal zur Hälfte besetzt - ein anspruchsvoller klassischer Klavierabend mit der Musik großer Meister. (aw)
Ein Vollprofi stand Rede und Antwort
Motorrad-Ass Christian Gemmel auf der Bühne
BAD KREUZNACH. Kein Automobilsalon ohne interessante Menschen. Im Aktionszelt stand am Samstagnachmittag Motorrad-Ass Christian Gemmel aus Idar-Oberstein im Mittelpunkt. Vor Jahren hatte ihn der "Oeffentliche" schon mal eingeladen, damals als aufstrebendes Talent der Bike-Szene. Diesmal stand der 23-Jährige als gestandener Meisterfahrer und Vollprofi Rede und Antwort. Im Gespräch mit Sportredakteur Gustl Stumpf erzählte Gemmel von seinen großartigen Erfolgen, seinem Durchbruch im Jahr 2002, als er Internationaler Deutscher Meister und Vize-Europameister in der 250er-Klasse geworden war, aber auch von diversen Rückschlägen und Stürzen, die seine Leidenschaft nicht bremsen konnten. Ganz im Gegenteil. Gemmel, der für den Rennstall der Bad Kreuznacher Brüder Jochen und Stefan Kiefer fährt, will in seiner zweiten WM-Saison mehr als einige Top-Ten-Resultate erzielen. Schließlich geht's auch um seine Zukunft. Nirgendwo sonst ist Hinterherfahren so teuer wie im Grand-Prix-Zirkus. Die Motorsport-Freaks vernahmen es mit Interesse.
Damit Verkehrsteilnehmer nicht wie Motorsportler Leben und Gesundheit riskieren, machte die Jugendverkehrsschule der Verkehrswacht die kleinen Besucher auf die Gefahren des Straßenverkehrs aufmerksam. Dabei unterstützte sie die Verkehrspuppenbühne Südwest. (gst/gb)
Oeffentlicher Anzeiger vom 26.04.2004
Provokation und Ohrenschmaus zugleich
Bläserkonzert der Villa musica präsentierte Musik der "Groupe des six" im Kirner Gesellschaftshaus
KIRN. Etablierte Kunst und kreativer Neuanfang - und das zusammen auf Spitzenniveau dargeboten und zum Hör-Erleben gebracht: Die Landesstiftung Villa Musica machte es wieder möglich. Und automatisch drängte sich die Frage auf, warum dieses Förderungsmodell nicht auch endlich bundesweit Schule macht.
Das Bläserkonzert wartete im Kirner Gesellschaftshaus mit ohnehin phantasieblitzenden Werken der französischen Sechser-Gruppe sagenumwobener, geniestreichwilliger "Neutöner" auf. Die Musik war dem Ohr Provokation und Schmaus zugleich. Was "Esprit", Markenzeichen unserer temperamentvollen Nachbarn, auszeichnet, hier wurde es (fast) frei Haus und in sanfter Verführung geliefert. Fritz Bischof, unermüdlicher Promoter in Sachen Kultur, hatte verlässliche betreuerische Vorarbeit geleistet. Die zwei ("wehrhaften") Stipendiaten genau wie die nach Zahl und Grazie "dominante" neunköpfige Damenriege dankten es ihm spielend mit Engagement. Einem begeisterndem Engagement, das in brillanter Weise sein Publikum erreichte. Der Funke zündete gegenseitig - gerade auch von den Meistern, Jean- Claude Gérard (Flöte) und Dag Jensen (Fagott) als superben Könnern aufs junge Künstlertum und umgekehrt. Wie sagte doch die nach Haarfarbe schlohweiße, nach Begeisterungsfähigkeit aber putzmunter-junge Dame im Publikum: "O je, beim ersten Stück, diese schrägen Töne! Aber dann - es war doch traumhaft schön!"
Besagtes erstes Stück war eine wahrhafte "Zwergen- und Mini-Symphonie" (1922) des jungen Darius Milhaud - knapp, frech, liebgewonnene Langeweile aufmischend. Bei Louis Durey, Zwitterkopf zwischen volltönigem Sozialrevolutionär und hoch sensiblem Stimmungsmaler, tönten dann in französisch abgewandelter Variante "Sonnenaufgänge" (1963) nach eher altbewährter Weise. Ein Bravourstück war dann, mit Bravorufen und freudigem Johlen überschüttet, das Oboen-, Fagott- und Klaviertrio (1926) von Noten-Feinzeichner und Witzbold Francis Poulenc. Eine wunderschöne Pastorale für Flöte und Piano (1942) trug die Handschrift der großen alten Dame jener legendären Sechsergruppe, Germaine Tailleferre. Spielrausch pur schließlich mit Sechsermitglied Auric, dem späteren Filmmusiker der großen französischen Filmepoche. Sein "Trio d'anches", das Bläsertrio für Oboe, Klarinette und Fagott (1938), machte die Szene noch farbiger.
Zu guter Letzt der ultimative Spiel- und Farbenrausch (insgeheim raffiniert mit klarer, direkter Formensprache "verkuppelt") im Sextuor von Meister Poulenc (1932/39). Fritz Bischof und Assistentin Elke Fröba von der Kulturinitiative und der VHS Kirn überreichten Blumen. Und tatsächlich: Es war ein Abend voller Duft und Frühlingsblumen-Echo. (nf)
Duo gastierte mit Violine und Klavier am Bad Sobernheimer Maasberg
Hoher Anspruch
Spontan starker Beifall
BAD SOBERNHEIM. Auch Shakespeare ist in Bad Sobernheim angekommen: Musik ist nicht nur der Liebe, sondern - vor Ort in Hörweite - der Gesundheit Nahrung. Axel Stassen - Innovator am Maasberg - weiß um den therapeutischen Nutzen. Bei Stassen treffen sich gerne weithin bekannte Namen und solche, die als Nachwuchskünstler auf sich aufmerksam machen.
Bei einem schönen Duoabend mit Violine und Klavier waren es diesmal Professor Wolfgang Marschner, der seit Jahrzehnten zur ersten Garde der Geiger gehört, und eine junge Künstlerin, die als Violinistin Pionierarbeit leistet. Wolfgang Marschner, Virtuose, Komponist und gefragt als Jury-Mitglied, bezog am Maasberg Position nicht am Griffbrett, sondern an Pedal und Klaviertastatur.
Seine Kollegin Ariane Ma thäus, deren künstlerischer Radius derzeit etwa von den Niederlanden bis zur Metropole Rom reicht, übernahm den Part des Paganini-Instruments. Es war ein geigerisch und gestalterisch extrem anspruchsvolles Programm. Mit der Zwillingssonate zur weltberühmten Frühlingssonate (op. 24), dem gar nicht frühlingssanften Opus 23 in a-Moll zum Einstand. Hier waren es ein wenig wetterwendische Stimmungs- und Intonationswechsel, die sich stellenweise dem plastischen "Beethoven- Sound" widersetzten.
Ariane Mathäus ließ sich an diesem Abend weniger auf Titanen-Musik als auf nach beethovensche Glanznummern ein. Ihr Rezept mit sinniger Herausarbeitung von Klang im Gewand hochkarätigen Spiels ließ aufhorchen. Darin aufgehoben war ein bezauberndes Folklore-Element (Friedrich Smetanas "Aus der Heimat), zukunftsweisende Klangbögen eines Debussy in dessen tödlicher Erkrankung abgerungenen Sonatenwerk g-Moll und - in atemberaubender Bravour - jene in französisches Raffinement getauchte geigerische Zigeunerhexerei eines modernen Klassikers: Maurice Ravels Paradestück ("Tzigane").
Die Zuhörer quittierten den beeindruckenden Auftritt der beiden sympathischen Künstler in Bad Sobernheim mit spontan donnerndem Beifall. Wolfgang Marschner stellte als Begleiter seine Allround- Kunst unter Beweis, und Ariane Mathäus erinnerte daran, dass der Himmel voller blitzender Geigen hängt. (nf)
Da dröhnen die Motorrad-Motoren
Das zehnte Biker-Treffen in Winzenheim
WINZENHEIM. Am Samstag, 24. April, brummt es wieder in Winzenheim: Zum 10. Mal kommen Bikerinnen und Biker aus ganz Deutschland zusammen, um gemeinsam den "Ökumenischen Gottesdienst für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer" zu feiern. Für das Jubiläum haben sich die Mitglieder des MC Winzenheim-Heddesheim einiges einfallen lassen.
Beginnen wird die Veranstaltung mit dem Gottesdienst auf dem Dorfplatz um 15 Uhr, den Pfarrer Rüdiger Dunkel, Pfarrer Marcus Harke und Kaplan Tom Herrig gestalten. Am Anfang der noch jungen Saison stehen meditative Augenblicke, in denen sich die Biker an die Gefahren von Geschwindigkeitswahn und Selbstüberschätzung erinnern. Dunkel liegt gerade dies besonders am Herzen. In mahnenden Worten weist er auch auf die Gefahren eines faszinierenden Hobbys hin. Musikalisch werden der Gospelchor Grenzenlos und das St. Daniels Vocal Ensemble aus Moskau die Feier gestalten, außerdem gibt's noch eine Überraschung.
Im Anschluss startet die Rundfahrt durch das Naheland. Die mit der Polizei ausgesuchte Route führt über Hargesheim nach Roxheim, St. Katharinen und Sommerloch, über Wallhausen und Hergenfeld geht es dann nach Windesheim, von dort nach Guldental und zurück nach Winzenheim. Einiges los ist nachmittags auf dem Dorfplatz: Es ist genügend Zeit zum Fachsimpeln oder um das "Bull riding" auszuprobieren. Abends steigt die Biker-Party in der Dorfscheune. Ab 20.30 Uhr lädt Faltenrock zum "Abrocken" ein. Eintritt: drei Euro. Erlös und Gottesdienstkollekte fließen wieder in soziale Projekte. Der MC Winzenheim-Heddesheim unterstützt seit Jahren ein Hilfsprojekt für Straßenkinder in Indien und andere Hilfsaktionen.
"Collegium Instrumentale" in Waldböckelheim
WALDBÖCKELHEIM. Einen besonderen Kunstgenuss können alle Liebhaber klassischer Musik am Sonntag, 2. Mai, 19 Uhr, im Bürgerhaus in Waldböckelheim erleben. Der Kulturförderkreis des Volksbildungswerks veranstaltet an diesem Tag sein elftes Klassik- Konzert. Zu Gast ist das Collegium Instrumentale Saarbrücken unter Leitung von Manuel Fischer-Dieskau, außerdem die chinesische Geigerin Ye Wu und die japanische Pianistin Sachiko Hasegawa, vielen bereits aus den Konzerten der Vorjahre bekannt. Auf dem Programm stehen das Violinkonzert in a-Moll und das Klavierkonzert in d-Moll von Johann Sebastian Bach, die Sinfonie Nr. 6 und das Konzert für Violine und für Klavier in d- Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy. (wld)
Stromberger Männer auch nur Menschen
Theatergruppe des Volksbildungswerks überzeugte - Turbulent, amüsant
In der "gut Stubb" der Stromberger, der "Deutschen-Michel-Halle", ging's turbulent und amüsant zu: Die Theatergruppe des Volksbildungswerks begeisterte mit der Komödie "Männer sind auch nur Menschen" von U. Schilling.
STROMBERG. In diesem Jahr begaben sich wegen der großen Nachfrage die Spielerinnen und Spieler gleich zweimal auf die Bühne und verbreiteten Freude und Frohsinn. Dass diese die Lachmuskeln strapazierende Handlung sich in der Drei-Burgen- Stadt abspielte, war unschwer an der Bühnenausstattung zu erkennen: Ein großes Bild mit der Stromburg im Hintergrund und ein zweites mit einem Blick in einen romantischen Winkel der Stadt ließen lokale Nähe erkennen. Zudem brachten einige bekannte Namen die Zuhörer immer wieder zum Schmunzeln. Sie geizten nicht mit Beifall auf offener Szene.
Auch die hervorragende Rollenbesetzung, die Kostüme und Masken (Claudia Kuss) und nicht zuletzt die große Helferschar vor und hinter der Bühne und bei der Bewirtung der Gäste in der Pause trugen mit dazu bei, dass der Theaterabend eine rundum gelungene Veranstaltung wurde. Die Vorsitzende des Volksbildungswerks, Marianne Wilbert, würdigte dies in gebührender Weise.
Zur Sache: Ehefrau Linda Hermann (Edith Schuler) ist wegen des Verhaltens ihres arbeitswütigen Ehemanns (Harry Baumgärtner) verzweifelt. Er kommt oft mit Akten nach Hause und nimmt sie gar nicht zur Kenntnis. Schließlich wird es ihr zu viel, sie packt die Koffer und zieht zur Nachbarin Suse (Rita Burkhardt). Zuvor noch beauftragt sie die Haushälterin Lotte (Nicole Bender), Augen und Ohren aufzusperren und sie über das weitere Verhalten ihres Mannes zu informieren. So erfährt sie, dass ihr Mann, der wegen ihres Auszugs aus der Wohnung verzweifelt ist und seinen Freund Arnold Schmitt (Werner Bender) um Rat bittet, verführerische Kontaktanzeigen aufgibt. Es werden Pläne geschmiedet, bei denen die Ehefrau des Freundes, Rosi Schmitt (Sonja Huber), die ebenso verzweifelt ist wie die Frau des arbeitswütigen Paul Hermann, der Schwager Klaus (Gerhard Rehn) und schließlich noch die Chefin des Freundes von Paul, Lavinia von Moorhuhn, (Andrea Seiderer) ins Spiel gebracht wurden. In die Rolle der auf die Kontaktanzeigen reagierenden Damen schlüpfte die Nachbarin Holly.
Haushälterin Lotte zieht im Hintergrund die Fäden. Es bedurfte wegen der sich dabei ergebenden Turbulenzen viel Fantasie und auch Verständnis für die Rolle der Männer, deren Handlungsweisen zu erkennen gaben, dass sie dem Titel des Theaterspiels "Männer sind auch nur Menschen", gerecht wurden. Schließlich konnten alle Missverständnisse geklärt werden und der Familienfrieden einkehren.
Die Gesamtleitung hatte Rita Burkhardt. Einfühlsam versah Solveygh Höning ihre Aufgabe als Souffleuse. (wei)
Oeffentlicher Anzeiger vom 21.04.2004
AeroClub mit einem bewährten Team und voller Tatendrang
Langenlonsheimer Flieger schaffen jetzt ein neues Ultraleichtflugzeug an
LANGENLONSHEIM. Bis auf die Nachwahl des Geschäftsführers hat sich der Vorstand des Flugsportvereins nicht verändert. Auf der Jahreshauptversammlung wurde dem aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Dr. Wolfram Messer herzlich für die geleistete Arbeit gedankt. Zum Nachfolger in dieser Funktion wählten die 77 anwesenden Mitglieder einstimmig Franz-Josef Schneider aus Münster-Sarmsheim. Zuvor hatte der Vorsitzende des AeroClubs, Erwin Zimmer, die elf neuen Mitglieder des Vereins begrüßt und vorgestellt. Zimmer deutete den schon über Jahre anhaltenden Mitgliederzuwachs beim Luftsportverein als Beweis für ein attraktives Angebot und gute Vereinskultur.
Für die Motorflieger berichtete Helmut Kassing von den beachtlichen finanziellen und persönlichen Anstrengungen, die nötig waren, um das Fluggerät in flugtüchtigem Zustand zu halten. Der Einbau von drei neuen Motoren sei in Teamarbeit bewerkstelligt worden. Motorflugreferent Peter Würth ging in seinem Bericht auf Auslastung und anstehende Maßnahmen bei den einzelnen Maschinen ein. In seinem Bericht erinnerte er die Versammlung an einen fliegerischen Höhepunkt, den Ungarnflug mit sechs Sportflugzeugen im Juni des vergangenen Jahres.
Die Segelflieger haben im OLC-Wettbewerb eine gute Platzierung und eine saubere Dokumentation verantwortlicher Luftraumnutzung abge- liefert. Segelflugreferent Stefan Henkel appellierte an seine Sportkameraden, weiterhin verantwortungsbewusst zu fliegen. Um einen noch besseren Platz im Wettbewerb zu erreichen, sollen junge Segelflieger mit den "alten Hasen" gemeinsam auf Punktejagd gehen. Herbert Honrath, verantwortlich für Flugsportgeräte, konnte der Versammlung die Anschaffung eines Ultraleichtflugzeuges für Mai ankündigen. Das wurde mit Beifall aufgenommen.
Nachdem sich die Aktiven im Februar einer Flugsicherheitseinweisung unterzogen und mit den neuen Luftraumstrukturen vertraut gemacht haben geht der AeroClub Bingen-Langenlonsheim gut gerüstet und voller Tatendrang in die Saison 2004.
Töne aus Paris im Frühling
Villa Musica spielt am Freitag in Kirn Impressionen der "Groupe des six"
KIRN. Nach Paris entführt das Konzert der Landesstiftung Villa Musica das Kirner Publikum. Am Freitag, 23. April, gastieren der französische Flötist Jean-Claude Gérard und der Fagottist Dag Jensen mit einer Gruppe von Stipendiaten auf Einladung der Kulturinitiative Kirn im Gesellschaftshaus.
"Groupe des six": Das war eine Gruppe aus sechs jungen Menschen, die sich im Paris der 20er-Jahre zusammenfanden und eine "neue" Musik schufen. Ihre Werke der Blasmusik sind bis heute bezaubernd und werden von den Künstlern der Villa Musica dem Kirner Publikum vorgetragen. Francis Poulenc ist wohl der bekannteste Komponist der Gruppe. Seine Musik schildert den Alltag in Paris: die kleinen Bistros an der Seine, die ausgelassenen Jahrmärkte und die romantischen Stunden im Park. All diese Bilder entwirft Poulenc bei seinem Trio für Oboe, Fagott und Klavier und dem Sextett für fünf Bläser und Klavier, den Hauptwerken des Abends. Die 5. Symphonie für zehn Bläser von Darius Milhaud ist nur sechs Minuten lang, was für seinen Stil charakteristisch ist. Louis Durey, Georges Auric und Germaine Taillferre sind weniger bekannt. Ihre Werke runden das Programm des impressionistischen Konzertes ab. Die Interpreten der französischen Klänge sind Meister ihres Fachs: Jean Claud Gérard gilt als einer der besten Flötisten der Welt. Zudem ist er der geistige Kopf, der "Spiritus rector" eines zehnköpfigen Ensembles von Wettbewerbspreisträgern, allesamt Stipendiaten der Mainzer Stiftung Villa Musica. (als)
Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Wandern und Golfen im Kirner Angebot
Eine Freizeitangebote sind für jede Stadt ein "weicher Standortfaktor", mit dem um Bauwillige und um Touristen geworben wird. Kirn setzt auf Radler und Wanderer und lockt mit Angeboten wie dem Minigolfplatz oder dem Jahnbad.
KIRN. Im "Publikumsrenner" Jahnbad wird erst ab Anfang Mai wieder geschwommen. Der Minigolfschläger darf auf der städtischen Anlage allerdings bereits jetzt geschwungen werden. Gestern wurden die Bahnen auch offiziell freigegeben.
Die Radfahrer dürfen sich auf den Ausbau des Nahe- Radwegs durch die östliche Innenstadt zwischen Bahnhof und Steinbruch bis zur Stadtgrenze in Richtung Hochstetten freuen. Gebaut werden soll noch in diesem Jahr. Wer mehr auf Wandern steht, muss nicht warten: Rund um Kirn gibt es genügend ausgebaute und ausgeschilderte Strecken für dieses Naturvergnügen. Eine neue Broschüre nennt empfehlenswerte Touren.
Kennen Sie den "Trübet"? Mit der Sage vom treuen Diener der Schlossherrin der Kyrburg wird der Wanderfreund auf die "Begegnung" mit dem wild-romantischen Trübenbachtal eingestimmt. Doch es gibt noch mehr lohnenswerte Touren rund um die Stadt. 13 ausgewählte und ausgeschilderte Wanderwege "Kirn - der Ausgangsort für Wanderungen in den Hunsrück und an der Nahe". Zwischen gut drei und knapp neun Kilometer sind die empfohlenen Spaziergänge lang. Die Kirner Wanderwege werden wir noch genauer vorstellen. Die handliche Broschüre gibt es kostenlos im Rathaus sowie im Reise- und Verkehrsbüro.
Zurück zum Minigolfplatz neben dem Parkhotel. Im dritten Jahr sind Christa und Werner Heck Pächter der städtischen Anlage. Für ihr großes Engagement gab es gestern zum offiziellen Saisonstart Blumen von Bürgermeister Fritz Wagner. Hier wird seit 1976 Minigolf gespielt. Dabei sollte das Areal oberhalb der Kallenfelser Straße einst einem ganz anderen Zweck dienen: Es war als Hauptschulstandort vorgesehen. Dann entstanden das Schulzentrum und die Sportanlagen auf der Kyrau - und die 18-Bahnen- Minigolfanlage am bewaldeten Hang.
Früher gab es sogar zwei Minigolfvereine in der Stadt. Mitglieder nahmen an deutschen Meisterschaften teil; es fanden große Turniere statt. Das ist vorbei, heute gehört der Platz den Hobbyspielern und Familien. Zum Spielvergnügen gehört auch das kühle Getränk, die Tasse Kaffee, das Eis oder die Portion Pommes.
Geöffnet ist montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 14 bis 20 Uhr. (rg)
Fische und Mäuse flogen in die Luft
Drachenfest erfreut sich steigender Beliebtheit: Mehr als 15 000 Besucher kamen zu dem bunten Spektakel auf den Kuhberg
Wenn der Fisch Nemo, die Tigerente und die Diddl-Maus am Himmel über Bad Kreuznach zu sehen sind, dann ist wieder Drachenfest. Bei bestem Flugwetter besuchten am Wochenende mehr als 15 000 Zuschauer diese Veranstaltung auf dem Kuhberg.
BAD KREUZNACH. Rund 400 Drachenfreunde reisten aus den Nachbarstaaten Frankreich, Holland und Luxemburg zum Drachenfest auf dem Kuhberg an. Das ist für die Interessengemeinschaft Fesseldrachen, die das Fest zum 12. Male ausrichtete, ein Erfolgsbeweis. Die Drachenflieger arbeiteten wieder mit Steffen Kehrein, dem Pächter des Freizeitgeländes, zusammen. Jeder kann an dem Spektakel teilnehmen. Voraussetzung ist, dass man einen Himmelsstürmer dabei hat.
Manfred Scherer war zum Beispiel ganz begeistert von alten, mit Bambus und Seidentuch handgearbeiteten Drachen aus Südostasien, die er auf dem jährlichen Markt der Organisationen am Völkerkundemuseum in Köln gefunden hatte. Von dem knallroten, Feuer speienden Drachen und einer farbenprächtigen Biene war er so fasziniert, dass er sie gleich kaufte. "So ist das zu einem Hobby geworden", berichtete Scherer im Gespräch mit dem Oeffentlichen Anzeiger.
Der Wind muss stimmen, damit man ihm solche fernöstlichen Kostbarkeiten auch anvertrauen kann. Das gilt für alle Drachen, zum Beispiel den, den Ulrich Dalkowski gebaut hat. Eine fröhlich winkende Diddl-Maus, die der Drachenfreund auf einem Luftballon gesehen hatte, musste unbedingt in Großformat auf Spinnaker-Leinen. Das war Ulrich Dalkowskis Arbeit an langen Winterabenden. "Go fly a Kite" ("Lasse Drachen steigen") verkündete die Maus auf dem eingenähten Slogan. Viele Besucher folgten diesem Aufruf und erstanden einen Himmelsstürmer bei einem der fliegenden Drachenhändler. Dort gab es auch die bunten Windspiele, die in immer mehr Gärten oder auf Balkonen zu sehen sind.
Neu beim Drachenfest war das Ball-Basket. Dabei musste jeder Teilnehmer versuchen, mit seinem trichterförmigen Drachen, das ballförmige Windspiel des Gegners einzufangen, ohne dass der eigene Ball, der als Schwanz in einem Abstand von vier Metern angebracht ist, den Boden berührt. Die Idee stammt aus Italien, die Spielidee hatte die IG- Fesseldrachen, und die Regeln entwarf ihr Sprecher Heiko Schmidtke. Für viele Drachenfreunde ist das Fest auf dem Kuhberg zu einem unverzichtbaren Termin geworden: "Das ist eine reizvolle Stadt mit hervorragenden Gastgebern", lobte einer. (rm)
Oeffentlicher Anzeiger vom 19.04.2004
Das Gastland Nahe zeigt "Mut zum Fisch"
Der "Dibbegucker 2004" wird nach Marga Fickingers Rezept zubereitet: Rotaugen, Brassen und Döbel werden gebraten und gesäuert serviert
Die "Dibbegucker" schauten nicht nur in die Töpfe, sondern sie kosteten auch den Inhalt: Etwa 20 Testesser, die der Verein Gastland Nahe in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum am Freitagabend in die Hauswirtschafliche Abteilung der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt eingeladen hatten, zeigten am Freitagabend "Mut zum Fisch".
BAD KREUZNACH. Beim "Dibbegucker"-Wettbewerb 2004 waren Fischrezepte gefragt. Die Jury wählte nach etwa dreistündigem Testessen sauer eingelegten Kerbefisch zu ihrem Favoriten. Der Rezeptvorschlag, nach dem Küchenmeister Heinz Kaul das Gericht zubereitet hatte, stammt von Marga Fickinger aus Norheim. Gastland Nahe- Vorsitzender Matthias Harke stellt sich vor, dass die Speise mit dem delikaten, kraftvollen Geschmack von Rotaugen, Döbel oder Brassen frisch aus der Nahe besonders mit Riesling oder Grauem Burgunder harmoniert. Der "Dibbegucker 2004" soll nicht nur das Speisenangebot bei den Festen rund um die Naheweinstraße bereichern, sondern auch die Speisenkarte der heimischen Gastronomie ergänzen. Die "Dibbegucker"-Juroren machten es sich nicht leicht, aus den sieben Gerichten, die Kaul aus etwa 30 eingegangen Rezepturen kochte, einen Favoriten auszuwählen. Ein Grund für die Wahl war wohl auch, dass sauer eingelegter Fisch auch in größeren Mengen herzustellen ist.
Harke erinnerte an die Tradition des Fischfangs an der Nahe: In der Stadt legten noch bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts Berufsfischer im Fluss ihre Netze aus, und Bad Münster am Stein ist aus einem Fischerdorf entstanden, erläuterte er. An Nahe und Glan und in den Dörfern der Region spielte sauer eingelegter Fisch bei den Kirmesfesten noch bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts eine große Rolle. Mit der Wahl des Kerbefisches aus heimischen Gewässern hofft Harke, dass diese Tradition auflebt. (ak)
Fünf Musikerinnen gehen "Barfuß" los
Girlieband begeisterte beim Rock mit vier Bands
BAD KREUZNACH. "Das Letzte was du siehst, das sind meine Hände", röhrte der Frontman der Rockgruppe "Hörsturtz" ins Mikro, und so mancher von seiner Freundin verlassene Mann konnte den "Blutigen Abschied" nachvollziehen. Der Typ in dem Song hatte die Trennung wohl nicht so ganz verkraftet.
Die Songs von "Hörsturtz" behandeln überwiegend sozialkritische Themen - Kinderprostitution, Omas Leiche, verschmähte Liebe und die Wallhäuser Kerb, die bei den vier jungen Männern scheinbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben muss. Die Texte der Jungs sind hart, fast schon ultrabrutal. Aber das sind die Themen leider auch.
Großer Andrang herrschte beim Mühlenrock am Samstagabend. In Kooperation mit der Stadtjugendpflege war der Event mit vier Rockgruppen aus der Region organisiert worden.
Sinem Kilic, Rabea Wachholz, Caroline Klöwer, Caroline Blankennagel und Julia Neumann von der Girlieband "Barfuß" konnten sich auf eine große Fangemeinde verlassen. Mit "Zombie", der irischen Rockpoetin Sinhaed O'Conner, hatten die Mädels von der ersten Minute an die jugendlichen Zuschauer fest im Griff. "Die machen eine gute Performance", meinte anerkennend Heinz Gerber, der Urvater aller Kreuznacher Rockmusiker.
Neu, aber nicht unbekannt in der Rockszene, präsentierte sich mit Sebastian Stein (Vocals), Kevin Weidinger (Bass), Mathias Weber (Drums), Oliver Burghardt (Stromgitarre) und Serhat Kilic (Stromgitarre) die Gruppe "Polaroid", die überwiegend eigene Kompositionen spielte. Bei den Rockern von "Tourette" folgte dann auch das obligatorische Syndrom des Pogens der Meute - das rituelle Schubsen vor der Bühne.
"Der Abend wurde zum größten Teil von den Hausbands selbst organisiert und durchgeführt", freute sich Andrea Wolfgart-Albertz vom Mühlenteam. Die Rockgruppen dürfen den Proberaum in der Mühle benutzen und müssen dafür kostenlos ein Konzert geben. Eine Kooperation, die zahlreiche Gruppen gerne annehmen. Außerdem tauschen sich die Musiker regelmäßig aus. Kai Sieben
Fechter schlagen ohne Verletzung zu
Sportliche Vorführungen am Kornmarkt zogen das Interesse auf sich - Sicherheit durch Kleidung
BAD KREUZNACH. Am Kornmarkt wurden am Samstagvormittag die Klingen gekreuzt. Die Fechter der 54 Mitglieder starken, 1950 gegründeten Fechtabteilung des Kreuznacher Hockeyclubs (KHC) verwandelten das Pflaster vor dem Café Kiefer in eine Planche (Kampfbahn) und zeigten, auf was es beim Fechten ankommt: Schnelligkeit, Körperbeherrschung, Disziplin, Fairness, mentale Konzentration, körperliche Fitness und Beinarbeit sind bei diesem Sport gefragt.
Viele Passanten verweilten auf dem Kornmarkt und beobachteten den faszinierenden Sport, der zu den ältesten der Welt zählt. "Treffen, ohne getroffen zu werden", heißt das Motto der Fechterinnen und Fechter. Die Kunst ist, zunächst den Gegner auszuforschen, fintenreich abzulenken und im richtigen Augenblick zur wirkungsvollen Aktion anzusetzen und blitzschnell zuzustoßen. Längst gibt es keine Verletzungen mehr, erläuterte Lothar Hartung, Leiter der KHC-Fechtabteilung. Dafür sorgt ein strenges Reglement. Sicherheitskleidung und Qualitätsstandard machen Fechten zu einem der verletzungsärmsten Sportarten. Stolz weist Hartung auf die Erfolge der KHC-Fechter hin: Bei Landesmeisterschaften gab es regelmäßig vordere Plätze. Einige Male qualifizierten sich auch Akteure in den Einzel- und Mannschaftswettbewerben für die Deutsche Meisterschaft, und bei den Deutschland-Pokal-Turnieren kämpften sich KHC-Teams bis in die vierte Runde vor.
Was so spielerisch leicht aussieht, beruht auf antrainierter Technik, betonte Hartung. Fechten ist nicht nur etwas für junge Leute, sondern auch ältere Menschen können einsteigen. Gelegenheit dazu bieten Schnupperkurse am 22. und 23. April, jeweils 18.30 bis 20 Uhr, und am 24. April, 15 bis 16.30 Uhr. Die Kurse sind in der Sporthalle des Gymnasiums an der Stadtmauer. Zwei lizensierte Trainer stehen zur Verfügung. Bitte Sportkleidung, Turnschuhe und Handschuhe mitbringen! (ak)
Beschwingt in den Frühling
Gelungenes Konzert: Harmonie Hargesheim und Gesangverein Rüdesheim
HARGESHEIM. Ganz auf das Wetter war das gemeinsame Frühlingskonzert des GV Harmonie 1887 Hargesheim und des GV 1888 Rüdesheim am Samstagabend im vollbesetzten evangelischen Gemeindehaus abgestimmt: Beschwingt wie die neue Jahreszeit und bunt wie die Gärten war das Programm, an dem auch der katholische Kirchenchor St. Bernhard Hargesheim, der MGV Concordia und Pianistin Regina Pätzer mitwirkten.
"Erstmals ist es gelungen, alle Hargesheimer Gesangvereine unter einen Hut zu bekommen", freute sich Harmonie-Vorsitzende Mona Thompson, die gekonnt durch die Veranstaltung führte. Die Gesamtleitung hatte Hans- Erich Daum.
Ortsbürgermeister Wolfgang Schneider wünschte vergnügliche Stunden. Und die hatten die Zuhörer auch beim Konzert mit vielen gesanglichen Höhepunkten. Ion Birau stand am Dirigentenpult, als zum Auftakt Gemeinschaftschor Harmonie und GV Rüdesheim mit über 50 Männer- und Frauenkehlen gefühlsbetont "Abendfrieden am Rhein" und "Feierabend" sangen. Auch im zweiten Teil glänzten die Aktiven mit der Ballade "Der Hahn von Onkel Giacometo" und dem Comedian-Harmonist-Gassenhauer "Mein Papagei frisst keine harten Eier".
Markanten Männergesang bot der MGV Concordia: Fein gegliedert waren die Phrasen beim Lied "In der Fremde", und mit Emotionen setzte der der stattliche Chor das Lied "Warum bist Du gekommen" ("Bajazzo") in Töne. Im zweiten Teil banden die Sänger dem Frühling ein buntes Band mit den gradlinig gesungenen Beiträgen "Rote Rosen für dich" und "Wieder blühet die Linde" nach einem Satz von Professor Rudolf Desch (Adolf Ziebart dirigierte). Der katholische Kirchenchor St. Bernhard hatte einfühlsames weltliches Liedgut mit Chorleiter Hans-Josef Domann einstudiert wie der Klassiker "Schmeichelnd, hold und lieblich" von Beethoven und die Mozarthymne "Abendruhe", die tadellos interpretiert wurden.
Später überbrachte der Chor eine Hommage an edle Gewächse mit "Im Weinkeller" und der Aufforderung "Leute auf, lasst die Gläser klingen". Der GV Rüdesheim animierte unter Leitung von Ion Birau mit "Sing mit uns" und überreichte mit dem elanvoll gesungenen spanischen Volkslied "Valencia" seine musikalische Visitenkarte. Die Harmonie überzeugte auch als Einzelchor, machte ihrem Namen alle Ehre, sang harmonisch und spritzig italienische Gassenhauer. Lieder wie "Frauen und Wein", Südliche Nächte" oder die "Capri- Fischer" wurden mit viel stimmlicher Prägnanz umgesetzt. Den Chor, der von Hans- Erich Daum geleitet wurde, begleitete einfühlsam und mit hoher Musikalität Regina Pätzer am Klavier. (ak)
Motto: Menschen für Menschen
Tanzshow in Weinsheimer Plamsteinhalle brachte 1000 Euro für Interplast
WEINSHEIM. Aus Freude am Tanzen und für einen guten Zweck zeigten etwa 400 junge Frauen und ein paar tanzbegeisterte Männer von 23 Tanzgruppen der Region, was sie in unzähligen Trainingsstunden eingeübt hatten: Menschen für Menschen hieß das Motto des Benefiz-Tanzshowabends am Samstag in der Palmsteinhalle, das an Erlösen aus dem Eintritt, Spenden, Verkauf von Speisen und Getränken einen Reingewinn von etwa 1000 Euro einbrachte.
Das Geld wollen Norman Mietzke und Martin Ranly, die auch das Glitzerspektakel moderierten, dem Bad Kreuznacher Chirurgen Dr. André Borsche von Interplast Germany zur Verfügung stellen. Das Geld wird für die im November geplante Reise nach Nordindien verwendet, wo in einem Krankenhaus Verbrennungsopfer, Kinder mit angeborenen Gesichtsfehlbildungen und Menschen mit Tumoren im Gesicht behandelt werden, sagte Dr. Borsche auf Anfrage unserer Zeitung.
Schon vor drei Jahren hatte Normen Mietzke und Martin Ranly, die ein Herz haben für Menschen, die auf der Schattenseite stehen, eine Benefiz- Tanzshow zu Gunsten von leukämiekranken Kindern der Stefan-Morsch-Stiftung veranstaltet. Beide sind begeisterte Aktive des Carnevalclubs Weinsheim (CCW), und so war es keine Frage, dass der CCW um Vorsitzenden Rolf Hahn die Schirmherrschaft über die zweite Benefizveranstaltung übernommen hat. Auch die Gemeinde leistete einen Beitrag für die gute Sache und erließ Hallenmiete.
Die Verbandsgemeinde zeigte sich unbürokratisch und verzichtete auf die Gebühren für die Ausschankgenehmigung. Klar, dass auch die Tanzgruppen ohne Gage auftraten und mit rasantem Jazz und Modern Dance, kraftvollen Hebefiguren, fantasievollen Choreografien, harmonischen Bewegungsabläufen, atemberaubenden Tanzstudien und ausdrucksstarken Charaktertänez die vielen Zuschauer begeisterten. Im Spotlight wirbelten bei sattem Sound über die Bühne: Habanera (Weinsheim), Las Sardanas (Siefersheim), Na` Kisher (Zotzenheim), Dancing Stars (Bockenau), Barracudas (Schweppenhausen), Diamonds (Planig), Cascaya (Roxheim), Caprice (Sponheim), Showtanzformation Waldböckelheim, Touché (Bretzenheim), Lapisnation, Lapislazuli (beide Gruppen Rüdesheim), CVFW-Showballett (Frei-Weinheim), Las Papillons (Gensingen), Sweet Devils, Magic Angels (beide Gruppen Staudernheim), Nimble Wave, Stay 2 Nite, Joy, Twister, Las Chicas (alle Guppen Bad Kreuznach) und Dance Projekt mit Tänzerinnen aus dem Kreisgebiet. (ak)
Zuhörer kamen auf ihre Kosten
Der Erlös aus dem Konzert der "Brunkensteiner" im Bad Sobernheimer Kaisersaal ist für blutkranke Kinder bestimmt
Böhmische Blasmusik erwarten die Fans der "Brunkensteiner" aus Simmertal normalerweise bei deren Konzerten. Die Erwartungen wurden bei dem Benefizkonzert zu Gunsten blutkranker Kinder auf Sardinien am Samstagabend im Bad Sobernheimer Kaisersaal nicht enttäuscht.
BAD SOBERNHEIM. Die "Brunkensteiner" zeigten beim jüngsten Konzert unter der Leitung von Timo Dellweg auch bisher unbekannte Seiten: Im ersten Teil spielten sie Welthits wie "Final Countdown" von Europe oder die anspruchsvolle "Queens Park Melody" von Jacob den Haan. Bei "My Way" glänzte Karl- Peter Schurb mit einem Trompeten-Solo. Weiterhin bestimmten Samba-, Beguine- und Ragtime-Rhythmen den ungewöhnlichen ersten Teil.
"Wir wollen eben auch mal zeigen, dass wir mehr spielen können als Polka", erklärte der Vorsitzende Jochen Dellweg vor 170 Zuschauern im Kaisersaal. Ein Walzerpotpourri mit "Walzerperlen" und "Robert Stolz", beide arrangiert von Walter Tuschla, rundete den ersten Teil ab.
Zum Höhepunkt wurde eine Ouvertüre aus "Carmen" gespielt, die den Anspruch des Blasorchesters eindrucksvoll untermauerte. "Ein bunter Strauß weltbekannter Melodien", wie Moderator Ernst Oellig es beschrieb.
Im zweiten Teil kamen dann aber die Anhänger der böhmischen Polka voll auf ihre Kosten. Dabei standen vor allem einige Stücke von Ernst Mosch und seinen "Egerländern" im Vordergrund.
"Auf Wiedersehen bei Blasmusik." Mit diesem Lied aus der Feder von Watz und Klostermann wollten sich die "Brunkensteiner" verabschieden. Doch ohne einige Zugaben ließ das Publikum, das schon vorher begeistert mitklatschte, sie nicht von der Bühne. Zwar war vielen am Anfang des Konzertes die Lautstärke zu intensiv gewesen, doch das besserte sich nach den ersten Stücken merklich. So konnten zumindest die meisten Zuschauer am Ende zufrieden nach Hause gehen. Der komplette Erlös aus Eintritt und Bewirtung geht nämlich an die Kinder auf Sardinien, die an Thalassämie leiden. Vor 40 Jahren waren Soldaten des Luftwaffenstützpunktes Decimamannu, darunter auch Sobernheimer, auf die Krankheit aufmerksam geworden. "Ich versichere Ihnen, dass der Erlös unmittelbar an die betroffenen Personen in Sach- und Geldspenden ausgegeben wird", versprach Jochen Dellweg, der als Soldat selbst regelmäßig auf der Mittelmeerinsel war. Er wurde am Abend übrigens vom Kreismusikverband mit der Bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Durch die finanzielle Unterstützung des Fördervereins für "krebskranke Kinder und ihre Familien" aus Lützelsoon wurde das Konzert erst möglich gemacht. (car)
Die Natur erwacht in der Ruine
Ungezählte Spaziergänger nutzen am Wochenende einmal mehr die Gelegenheit zu einem besinnlichen Spaziergang über den Disibodenberg. Dort fasziniert die Besucher nicht nur die erwachende Natur, sondern auch die Ruine der ehemaligen Klosteranlage
Leckeres von den Hexen
Wildkräuterbuch will altbekannte Pflanzen aus der deutschen Toscana wieder in Vordergrund rücken
Vom Blumenstrauß-Salat bis zum Unkrautpfannkuchen reichen die Rezepte, die die Siefersheimer Kräuterhexen in ihrem neuen Wildkräuterbuch als kulinarischen Genuss vorschlagen.
SIEFERSHEIM. Die älteren wissen es noch. Mit Sauerampfer oder Löwenzahn konnten leckere Gerichte zubereitet werden. Damals oft ein Notbehelf sind es heute die exquisiten Geschmacksnoten, die altbekannte Gemüse und Kräuter wieder die Küchen erobern lassen.
Nach dem Erfolg des Wildkräuterbuches der Siefersheimer Kräuterhexen Christine Moebus, Karin Mannsdörfer und Christine Werner, stellten sie im Weingut Moebus nun "Unser zweites Wildkräuterbuch" vor. 19 Kräuter, wie Giersch, wilde Rauke oder Fuchsschwanz werden genau beschrieben und mit Tuschzeichnungen illustriert. Auch Inhaltsstoffe, Sammelzeit sowie die geläufigeren Volksnamen sind dort zu finden. Danach schließen sich Rezepte an, die "supergut schmecken", so Herausgeberin Angelika Schulz-Parthu.
"Hinter jedem Portrait kommt ein Achtung oder Vorsicht", erklärte Christine Moebus. Denn etwa Bärlauch könne mit dem giftigen Maiglöckchen verwechselt werden.
Wie wäre es denn mit einem Blumenstrauß-Salat, einem Unkrautpfannkuchen oder den fast vergessenen kandierten Veilchenblüten? Ein "spannendes Geschmackserlebnis", verspricht Moebus. All das sind Variationen der Mittelmeerküche, denn Rezepte mit wilder Rauke seien quasi Rucola-Rezepte. Wellness Tipps oder Haushaltstricks, wie das Bleichen von Flecken mit Sauerampfersaft ergänzen das Buch. Fotos der Kreationen der Kräuterhexen machen schon mal Appetit auf mehr. Seit 2000 führen Christine Moebus, Karin Mannsdörfer und Christine Werner Kräuterwanderungen auf dem Siefersheimer Kräuterweg durch. Ausgebildet wurden sie an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Oppenheim. "Alle drei kochen gerne und sind sehr experimentierfreudig", verriet Schulz-Parthu. Da muss auch schon mal Michael Moebus zum Testessen ran, wenn er nicht gerade am Wegesrand Vogelmiere nascht. (ej)
Wanderfreunde 1972 freuen sich auf Gäste
Zur 35. IVV am 17. und 18. April am Bürgerhaus
WALDBÖCKELHEIM. Wie wäre es mit einer Frühlingswanderung am kommenden Wochenende? Die Waldböckelheimer Wanderfreunde 1972 veranstalten am 17. und 18. April ihre 35. IVV. Strecken über fünf, zehn und 20 Kilometer führen durch die reizvollen westlichen und nördlichen Teile der Waldböckelheimer Gemarkung. An drei Kontrollstellen kann man sich auch stärken. Los geht es an beiden Tagen zwischen 7 und 14 Uhr am Waldböckelheimer Bürgerhaus. Hier wird auch, wie in jedem Jahr, ein preisgünstiger Mittagstisch gereicht. Vorsitzende des Vereins Steffi Thomas hofft, dass das Wetter mitspielt. Sie freut sich besonders auf Familien mit Kindern. Für die mit dem Auto anreisenden Besucher gibt es genügend Parkplätze. Die Feuerwehr wird wie jedes Jahr wieder die Verkehrsleitung übernehmen. Bitte den Weisungen der Feuerwehr folgen, so Frau Thomas. Außerdem bittet sie die Anwohner an den vorgesehenen Parkplätzen und den Wanderstrecken um Verständnis. (wld)
Schon jetzt erinnern die Wanderfreunde an ihr Waldfest am Samstag, 1. Mai, am Jagdhaus Leos Ruh und laden dazu ein.
Oeffentlicher Anzeiger vom 13.04.2004
Nachtflug, Feuerwerk, Bonbonregen und zahlreiche Vorführungen finden wieder auf dem Freizeitgelände am Kuhberg statt
BAD KREUZNACH. "Nix wie enuffer" heißt es am Wochenende, 17./18. April, wenn auf dem Kuhberg wieder das Drachenfest steigt. Veranstalter ist Steffen Kehrein, Pächter des Freizeitgeländes, der das Fest mit der I.G. Fesseldrachen Bad Kreuznach organisiert hat. Erwartet werden Gäste aus ganz Europa. Das Drachenfest beginnt an beiden Tagen am späten Vormittag und endet am Samstag nach dem Feuerwerk und am Sonntag gegen 18 Uhr.
An beiden Tagen werden immer wieder besondere Drachen vorgestellt und auch geflogen. Für die Kinder wird es Bonbons vom Himmel regnen.
Beim Kite-Basket-Turnier kämpft jeder mit seinem Drachen gegen jeden. Eine genaue Zeitangabe, wann die Kämpfe stattfinden, ist wegen den Wetter- und Windverhältnissen nicht möglich. Das gilt auch für die Lenkdrachenvorführungen.
Am Samstagabend werden ab 20.30 Uhr Nachtflugdrachen am Himmel zu sehen sein, die vom Boden aus angestrahlt werden. Die I.G. Fesseldrachen empfiehlt, dass jeder Zuschauer eine Taschenlampe mitbringt, da so die Schönheit der Nachtflugdrachen noch eindrucksvoller zur Geltung kommt. Das Feuerwerk am Samstagabend findet nach dem Nachtfliegen gegen 22 Uhr statt. Das Ballonglühen wird parallel zum Nachtfliegen ausgerichtet.
Für das leibliche Wohl der Festbesucher ist gesorgt. Das Parken wird wieder kostenlos sein, allerdings ohne Parkplatzdienst. Wegen des zu erwartenden hohen Verkehrsaufkommen auf dem Kuhberg empfiehlt der Veranstalter, die Busse der Linie 203 zu nutzen, die an den Wochenenden bis zum Freizeitgelände und zurück in die Stadt fahren.
Oeffentlicher Anzeiger vom 13.04.2004
Ideales Wanderwetter lockte
Über 250 Starter bei Osterwanderung rund um Teufelsfels und Lützelsoon
HENNWEILER. Strahlender Sonnenschein lockte gestern zum traditionellen Volkswandertag des Fußballclubs Viktoria Hennweiler rund um den Teufelsfels und Lützelsoon, verbunden mit dem zweiten Wandertag der Verbandsgemeinde Kirn-Land. 253 Teilnehmer gingen auf die rund zehn Kilometer lange Strecke. Vor allem Familien nutzten den Ostermontag zum Spaziergang durch die aufblühende Natur. Gestartet wurde vom Clubheim am Sportplatz; die Strecke führte in mehreren weiten Bogen rund um das Naturdenkmal Teufelsfelsen bis zum alten Schneppenbacher Sportplatz und zurück. Teile der Wanderstrecke fielen mit dem Europäischen Fernwanderweg zusammen.
Gut ausgeschilderte und markierte Waldwege mit stellenweise mittlerer Steigung führten auf den Höhengrad des Lützelsoons. Unterhalb des Teufelsfels mit dem Aussichtsturm "Langer Heinrich" war in der Schutzhütte die Kontroll- und Versorgungsstation untergebracht. Junge Fußballer sorgten für eine reibungslose Versorgung der Wanderer mit Speisen und Getränken. Danach ging es talwärts in Richtung Schneppenbach. Am alten Sportplatz führte ein Bogen zum Hochbehälter bei Bruschied. Von hier ging es in Richtung "Bruschieder Pfad". Nach einem kleinen Anstieg kamen die Wanderer wieder zur Schutzhütte, dann ging es am Schützenhaus vorbei zum Clubheim des FC. Herrliche Ausblicke verwöhnten das Auge ebenso wie Biotope und Naturschönheiten. Im Clubheim hatten fleißige Helfer Erbsensuppe mit Wurst gekocht. Kaffee und Kuchen gab es ebenfalls. Als Erinnerung konnte man Urkunden erwerben. (cb)
Das Klappern gehört zum Handwerk der Messdiener
Alte Tradition wird in manchen Kirchengemeinden noch am Leben erhalten
SCHNEPPENBACH / BRUSCHIED. Eine religiöse Tradition wird in den Dörfern rund um den Lützelsoon seit vielen Generationen gepflegt: das "Klappern gehen" oder "Osterkläppern" an Karfreitag und Karsamstag. An beiden Tagen schweigen die Glocken zum Gedenken an den Tod Jesu. Angeblich fliegen die Glocken des Erdkreises an diesen beiden Tagen nach Rom. Die Kinder treten mit ihren Klappern an die Stelle der Glocken. Allerdings werden es immer weniger Aktive.
Früher teilten in den bäuerlich bestimmten Dörfern die Glocken den Tag in Morgen, Mittag und (Feier-)Abend. Außer in den Tagen vor Ostern: Dann gingen die Kinder drei Mal am Tag mit ihren Holzklappern durch die Orte. Sie verkündeten so, wenn es an der Zeit war, mit dem Tagwerk zu beginnen, zu füttern oder zur Messe zu kommen.
Vermutlich hat sich der Brauch aus der Vertreibung des Winters und der bösen Geister entwickelt. In Schneppenbach ist der Treffpunkt der Klapperkinder am alten Dorfbackes. Zur Unterstützung gibt es eine Art Sprechgesang. Morgens und zur Abendzeit heißt es: "He die Betglock" und um die Mittagszeit rufen die Kinder "Ave Maria". Vor einigen Jahren wurde in Bruschied und Schneppenbach das "Morgenklappern" auf 8 Uhr festgelegt. In der Reformationszeit hatte das Klappern eine weitere Bedeutung. Durch wechselnde Regentschaft katholischer und evangelischer Herren war es oft den Anhängern des katholischen Glaubens verboten, den Gottesdienst in der "Hellkirch" bei Woppenroth zu besuchen. So gingen Gläubige mit einer Klapper durch die Orte rund um das Hahnenbachtal und luden die Mitchristen zur Messe ein.
Zu den Messdienern gesellten sich beim Klappern früher immer zahlreiche Kinder. Doch dies hat sich geändert - die Tradition wird bald keine Zukunft mehr haben. Die meisten Kinder und Jugendliche ziehen das Ausschlafen vor. Nicht alle Anwohner sind von dem "Krach" erbaut. Das Häuflein der "Klappergemeinde" wird so immer kleiner.
Ein weiterer Brauch ist das Eiersammeln der Messdiener. Kleine Gaben oder Geld sind ein Dankeschön für den Dienst an der Gemeinde. Das Geld wird für die Ministrantenausflüge verwendet. (cb)
Sopranistin und Pianist wurden in den höchsten Tönen gelobt
Raissa Tscheptscherenko und Alexander Serebrjanik begeisterten das Publikum in der Synagoge mit einem erlesenen Programm zum Pessachfest
BAD KREUZNACH. Es war ein Fest der Freude, das die jüdische Kultusgemeinde am Sonntagabend in ihrer Synagoge feierte. Die Sopranistin Raissa Tscheptscherenko sang, begleitet von dem Pianisten Alexander Serebrjanik, zum Pessachfest Melodien aus der ganzen Welt.
Die jiddischen, russischen und hebräischen Lieder handelten von der Freude über den Auszug der Israeliten aus Ägypten in das Land, das Gott ihnen nach 400-jähriger Knechtschaft geschenkt hatte. Raissa Tscheptscherenko stammt aus der Ukraine. Sie trat in großen Opernhäusern in Moskau, Kiew, Berlin, Leipzig und Dresden auf. Mit ihrer ausdrucksstarken Sopranstimme beeindruckte sie ihre Zuhörer. Scheinbar mühelos erreichte die Sängerin die Höhen bei der Arie der "Silva" aus der Kalmán-Operette "Czárdasfürstin" und die lyrisch-dramatische Arie "La Habanera" aus der Bizet-Oper "Carmen". Ihre außergewöhnliche Begabung und ihr musikalisch vorzüglich ausgebildetes Talent zeigten sich aber auch dann, als sie die klassischen Wege verließ und beispielsweise den jazzigen Ohrwurm "Bei mir bist du scheen" interpretierte oder einen neapolitanischen Gassenhauer schmetterte.
Alexander Serebrjanik, der Chefdirigent des Staatlichen Akademischen Theaters in Taschkent in der Republik Usbekistan war, zeichnete sich nicht nur durch Temperament und klare Übersicht bei der musikalischen Begleitung der Sängerin aus, sondern er interpretierte auch mit Bravour die "Moments musicaux" von Franz Schubert sowie eine Etüde von Jean Sibelius.
Es war ein außergewöhnliches Konzert, das mehr als nur etwa 60 Zuhörer verdient hätte. Das Publikum in der Synagoge feierte begeistert und dankbar die Sängerin und den Pianisten mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen. (ak)
Huttental wieder mit neuem Leben füllen
Förderkreis freut sich über großen Erfolg seiner Auftaktveranstaltung
Die Auftaktveranstaltung am Karsamstag, mit der der Förderkreis "Das Huttental lebt" die Saison einläutete, war ein voller Erfolg. Zumindest die Kinder genossen die Atmosphäre und die vielen Angebote, die bewusst kindgerecht gehalten waren.
BAD MÜNSTER-EBERNBURG. "Obwohl die Auftaktveranstaltung zur Wiederbelebung des Huttentales zu Anfang schleppend anlief, war sie doch unter dem Strich ein voller Erfolg", bilanzierte ein zufriedener Förderkreisvorsitzender Axel Wieneke. Besonders gut habe ihm die Einbindung der Kinder ins Rahmenprogramm gefallen.
Viel Spaß hatten die Kleinen natürlich im Knüppchentheater, wo die Puppenspieler nochmals das Stück "Der Zauberer und der kranke König" präsentierten. Aber auch außerhalb des Puppenspiels war die Theatergruppe um Theaterchef Steffen Lang ständig um die Gunst der Kinder bemüht. Als absoluter Renner für die Kleinen erwies sich auch das Kinderschminken.
Für Begeisterung und großes Staunen sorgte Zaubermeister Sven Combs, der die Kinder an ihren Plätzen besuchte und im kleinen Kreis seine Zauberkunststücke vorführte, die die Kinder so hautnah erleben konnten.
Nicht auf Zauberei, sondern stattdessen auf solide Technik setzte Bad Kreuznachs Bildhauer Frank Leske, der mit der Motorsäge einen Holzkopf modellierte. Dabei staunten nicht nur die Kleinen, sondern auch viele Väter erlebten begeistert, was alles durch geschickten Einsatz einer groben Motorsäge möglich ist.
Großen Anteil am Erfolg der Veranstaltung hätten neben dem tollen Programm auch die kulinarischen Angebote gehabt, informierte Wieneke. Denn schon vom gegenüberliegendem Naheufer signalisierten Sonnenschirme und Schanktische den Spaziergängern, dass im Huttental wieder Leben eingekehrt war. Und die gastronomischen Angebote wurden dann auch von den Besuchern weidlich genutzt. Hieran erkenne man, wie wichtig für einen künftigen Veranstaltungsort Huttental die Gastronomie sei, meinte Wieneke. So will sich dann auch der Förderkreis für eine dauerhafte Gastronomie im Huttental stark machen.
Dass das Huttental nach der Veranstaltung wieder in einen Dornröschenschlaf versinkt, will der Förderkreis unter allen Umständen verhindern. Darum lädt der Förderverein am 30. April wieder ins Huttental ein. "Dort wollen wir gemeinsam mit der Feuerwehr ein großes Maifeuer abbrennen", lud Wieneke ein. (bj)
Traubenkernmehl soll die Zellen schützen
Drei-Burgen-Klinik der LVA beginnt Untersuchung über medizinisches Potenzial des Abfallproduktes
BAD MÜNSTER-EBERNBURG. Ein kaum beachtetes Abfallprodukt der Weintraube, der Traubenkern, könnte die Genesung von Patienten im Herz-Kreislauf-Bereich erheblich verbessern. Durch Tests an Patienten will die Drei-Burgen-Klinik diese These untermauern, kündigte Chefarzt Dr. Michael Keck an.
Wissenschaftlich untermauert ist, dass der Traubenkern das Lebensmittel mit dem höchsten antioxidativen Wert (Zellschutz) ist. So besitzt ein Traubenkernbrot mit sechs Prozent Traubenkernmehl ein 7000-fach höheres antioxidatives Potential als ein Brot ohne Traubenkernmehl. Untersuchungen haben ferner bewiesen, dass Menschen nicht an Skorbut gestorben wären, wenn ihnen der antioxidative Wirkstoff des Traubenkerns bekannt gewesen wäre.
Gemeinsam mit einer Firma in Trittenheim, die Traubenkernprodukte vertreibt, hat die Drei-Burgen-Klinik nun eine zwölfmonatige Studie mit Patienten gestartet, die mittels Anwendung von Traubenkernprodukten deren Nutzen untermauern soll. Bereits während der stationären Rehabilitation in der Klinik werden ausgewählte Patienten mit der Traubenkernernährung konfrontiert. Wichtiger Bestandteil dieses Programms ist auch die Heranführung der Patienten an die Zubereitung. Zusammen mit Diätassistentin Judith Roggenkamp wird gemeinsam in der Lehrküche mit Traubenkernprodukten gekocht. "Unser Angebot in der Lehrküche wurde von den Patienten gerne wahrgenommen. Das war eine gute Erfahrung", berichtete Roggenkamp.
Auch nach der Entlassung aus der Klinik werden die Patienten weiterbetreut. Jeden Monat bringt der Postbote dann ein Paket mit Traubenkernprodukten ins Haus. Jeweils nach sechs und zwölf Monaten steht dann ein Gesundheitscheck beim Hausarzt auf dem Programm. Der überprüft die Patienten dann auf oxidativen Stress, Cholesterin, Blutzucker, Blutdruck und Körpergewicht.
Angetan zeigten sich auch die Patienten von der Wirkung des Traubenkerns. "Die Speisen sind leichter zu verdauen", lautete ihre übereinstimmende Antwort. Sichtlich wohler fühlt sich auch Rolf Ludes, seit er Traubenkernprodukte zu sich nimmt.
"Letztlich wollen wir natürlich nachweisen, dass die Ernährung mit Traubenkernprodukten in Sachen Vitalität und Herzgesundheit jeder "Kreta- Diät" oder mediterranen Ernährung überlegen ist", erklärte Winfried Heinen, der Traubenkernprodukte vertreibt. Diese Ernährung aus dem Herzen Europas sei eine große Chance nach dem Motto "Zelle liebt Kern", so Heinen, der eine Renaissance des alten Heilmittels Traubenkern erwartet. "Wir werden uns in zwölf Monaten wieder sehen, und haben dann hoffentlich die Bestätigung des positiven Effekts des Traubenkerns", sagt Dr. Michael Keck. (bj)
Soonwaldorchester gab sich "very british"
Hörenswertes Osterkonzert zeichnete ein facettenreiches Bild der vielseitigen Kultur Großbritanniens
SPABRÜCKEN. "Very british" gaben sich die Musikerinnen und Musiker des Soonwaldorchesters Spabrücken (SOS) bei ihrem traditionellen Osterkonzert am Sonntag: Von der stilechten Hallendekoration mit Wappen und Flaggen bis zur Auswahl der Musikstücke dominierte das Motto "Typisch britisch". Rund 500 begeisterte Zuschauer folgten dem SOS um Dirigent Arno Gillmann bei seinem musikalischen Ausflug auf die britischen Inseln.
"England ist facettenreicher als die Klischees. Mit unseren Musikstücken möchten wir Mosaiksteinchen aus diesem facettenreichen Bild Großbritanniens präsentieren", verriet Moderator und SOS-Vorsitzender Michael Zimmermann. Das gelang den knapp 60 Instrumentalisten in beeindruckender Manier. Die Lebensfreude in John Glenesk Mortimers "Three Scottish Dances" brachten sie ebenso gelungen rüber wie die mystisch-düsteren, geheimnisumwobenen Klänge in "Der Traum des Oenghus", einer keltischen Sagengestalt.
Zur Eröffnung spielte das SOS "Ivanhoe", Bert Appermonts musikalisches Porträt der Hauptfigur aus Sir Walter Scotts gleichnamigem Roman. Mit großartiger Klangvariabilität wurde die Zerrissenheit des Ritters, ein Zeitgenosse von Richard Löwenherz, zwischen dem Ehrenkodex und der Liebe dargestellt. Eine Herausforderung war "Wind In The Willows" mit seinen fugenartigen Verschiebungen und dem lautmalerischen Spiel mit den Tönen.
Die "Hymn of the Highlands" zeichnete ein präzises Bild der schottischen Bergregion, von der Einsamkeit und der Stille in der weiten Landschaft bis zu den tosenden, überschäumenden Urgewalten, mit denen der Atlantik gegen die zerklüftete Küste peitscht. Krönender Höhepunkt: Das festliche "Pomp and Circumstance" von Edward Elgar, die heimliche Nationalhymne der Engländer.
Um die Zukunft braucht sich das SOS keine Gedanken zu machen angesichts des beachtlichen Niveaus, das das Jugendorchester unter Ulrich Zimmermann mit der Oscar gekrönten Titelmusik aus dem Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe", einem Medley aus Andrew Lloyd Webbers Musical "Cats" und Anton Rubinsteins "Melody in F" zeigte.
Viel Applaus ernteten auch die Truppe der St. Gangolf Pipes & Drums. In Karo-Kilts und Kniestrümpfen eskortierte die schottische Trachtengruppe das Orchester zur Bühne und begeisterte mit ihren Dudelsackklängen. Nur in einem wurde das SOS seinem Motto untreu: "Not amused", gemäß der berühmten Floskel des englischen Königshauses, war an diesem abwechslungsreichen Abend gewiss niemand. Florian Zerfaß
Aus Tierliebe arbeitet Marcus Emrich auf der Bühne nur mit strapazierfähigen Viechern aus Plüsch
BAD KREUZNACH / GULDENTAL. Die Kinder strahlen, wenn Marcus Emrich mit seinem Hasen "Ritzeratze" auftritt. Das mannshohe Langohr aus weißem Plüsch ist Partner in Emrichs Zauberschau, die kleine und große Gäste bei Geburtstagsgesellschaften entzückt. Keine Frage, dass der Hase auch zu Ostern seine Rolle perfekt spielen kann. "Schließlich ist er ein Zauberhase", meint Marcus Emrich, der ihn aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden lassen kann.
Der Zauberer hat ihn - wie viele seiner Utensilien - vor einigen Jahren aus Amerika importiert. "Ich mag es nicht, mit echten Hasen auf der Bühne aufzutreten", sagt der Zauberer. Ein Plüschtier wie "Ritzeratze" nimmt den ein oder anderen Knuff nicht übel. Die festliche Garderobe ließ der Zauberer seinem Hasen und sich auf den Leib schneidern. Für Marcus Emrich ist die Zauberei mehr als ein Hobby, obwohl er hauptberuflich als Rettungsassistent sehr eingespannt ist. "Der Schichtdienst gibt mir aber den Freiraum, den ich brauche", sagt er. Zum Beispiel, um sich auf die Deutsche Meisterschaft des Magischen Zirkels vorzubereiten. Die erste Hürde haben Emrich und sein Partner Sascha Simon Anfang April bei der Vorentscheidung in Ratingen genommen. Sie dürfen sich nun Westdeutsche Meister in der Sparte Zauberkunst für Kinder nennen. Die Hauptrolle in ihrem neuen Zaubertheaterstück spielt allerdings nicht der Hase, sondern ein Drache, der sich im Orient auf Schatzsuche begibt. Zaubern heißt täglich üben, betont Emrich. Er und Sascha Simon arbeiten nun intensiv auf die Deutsche Meisterschaft hin. (mj)
Klösterlich streng und von einer ergreifenden Stimmung
Reihe der Orgerlkonzerte endete mit einer Messe von François Couperin
BAD KREUZNACH. Mit dem neunten Konzert beendeten der Organist Dr. Stefan M. Heinemann und die Capella Nicolai am Mittwochabend unter Leitung von Markus M. Jungert die Reihe "Die neue Oberlinger Orgel stellt sich vor" in der St. Nikolauskirche.
Die neue Orgel, die am Nikolaustag 2003 eingeweiht wurde, ist süddeutscher Bauart mit französischem Einfluss und barocker Stimmung. Auf Grund dieser Tatsachen habe man eine Hälfte dieser Konzertreihe dazu "passenden" Komponisten gewidmet, so Dr. Heinemann. Die anderen Veranstaltungen gestalteten die Musiker entsprechend der Passionszeit. François Couperin schrieb 1690 seine "Messe à l'usage des Couvents" (für den Gebrauch in kleineren Klöstern). Auf der Alternatimpraxis beruhend, wechseln sich hier Schola und Orgel mit den lateinischen Meßgesängen ab. Die fünfköpfige Capella Nicolai gestaltete die gregorianischen Gesänge mit viel Ausdruck und Gespür für die Stimmung dieser altfranzösischen Messe.
Dr. Stefan M. Heinemann, Vorsitzender des Öffentlichkeitsreferates und Mitglied des Orgelbauvereins von St. Nikolaus, stellte mit seiner Interpretation nochmals die große Vielfalt der Möglichkeiten der neuen Orgel dar. In den gespielten "Antwortgesängen" setzte er immer wieder andere Paarungen unterschiedlicher Register ein. Am Ende waren die rund 80 Zuhörer völlig gebannt von der Atmosphäre in der Kirche. Erst nachdem Pfarrer Dr. Martin Lörsch einige Worte des Dankes gesprochen und eine Fortsetzung der Orgelkonzerte in Aussicht gestellt hatte, löste sich die Spannung in herzlichem Applaus. (pg)
Von der Schöpfung über die Passion bis zur Auferstehung
Der britische Chor des Princethorpe College trat in der Johanneskirche auf - Das Programm umfasste traditionelle und moderne Kompositionen
BAD KREUZNACH. Jedes Jahr zur Osterzeit geht der Chor des Princethorpe College aus Mittelengland auf Tournee. Am Samstag waren die Sängerinnen und Sänger in der Johanneskirche zu Gast und präsentierten einen Ausschnitt aus alter und neuer geistlicher Chor- und Instrumentalmusik.
Mit "Rejoice in the Lord always" von H. Purcell und einem Orgel- und Streichervorspiel eröffneten die Jugendlichen unter Leitung von Susan Francis das Konzert. Von den knapp 40 Sängerinnen und Sängern spielen einige auch ein Instrument, das je nach Stück eingesetzt wird. Nach dem Kanon "Sanctus" von Clemens non Papa folgten zwei Gesänge aus J. Haydns "Schöpfung". In "Gottes wunderbares Werk" und "Die Himmel erzählen" konnte sich die junge Sopranistin Anne Griffiths als Solistin präsentieren. Man hörte das Talent besonders in den Höhen heraus, das jedoch noch einiger Ausbildung bedarf. Der Organist der Schule bot den wenigen Zuhörern zwei Choralvorspiele von J. S. Bach.
Es folgte der modernere Teil, der die jungen Künstler mehr aus der Reserve lockte. Aus der Messe "A mass for peace" von K. Jenkins, die übrigens einen Tag vor dem Anschlag auf das World Trade Center auf CD erschien, waren das Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei zu hören. Nachdem der erste Teil sehr sphärisch mit Keyboardbegleitung verklungen war, folgte ein rhythmisches, fast marschmäßiges Sanctus. Verstärkt durch Percussion, Trompete und Orgel steigerte es sich dramatisch zum Hosanna, um dann wieder zum besinnlichen Sanctus zurückzukehren. Auch das Benedictus, begleitet von Orgel, Keyboard und zwei Violinen, begann geheimnisvoll und gipfelte im jubelnden Lobgesang. Der 16- jährige Chorsänger Karho Wong tat sich als Solist am Flügel mit dem zweiten Satz aus dem zweiten Klavierkonzert von D. Shostakovich hervor. Gefühlvoll musizierte er gemeinsam mit sieben Violinen und einem Cello.
Schließlich beendeten die Gäste aus England ihre Darbietung mit zwei neuen geistlichen Liedern. "I don't know why" hatte die Passion zum Thema; "Teach me to dance" ließ schon etwas Osterfreude aufkommen. Aufgepeppt mit Querflöte, Klavier, Schlagzeug und E-Bass gelang ein fröhlicher Abschluss, dem Pfarrer C. Clausen einen herzlichen Dank hinzufügte. (pg)
In einem Boot auf zu neuen Ufern
Zehn junge Winzer und Gastronomen wollen im Sommer Besonderes bieten: "Wine on the water" vor den Brückenhäusern
An der Nahe weht ein frischer Wind: Zehn junge Winzer und Gastronomen haben sich zusammengeschlossen, um in diesem Sommer ein besonderes Event an der Nahe zu etablieren: Die Veranstaltung "Wine on the water" am Samstag, 3. Juli, bietet eine Mischung aus Verkostung, Gourmetfestival und Weinparty.
BAD KREUZNACH. Um "Wine on the water" auf den Weg zu bringen, haben die Junioren renommierter oder aufstrebender Weingüter sowie drei kreative Köche der Region den Verband "Nahe Talente" gegründet. Hier geht es nicht in erster Linie darum, die eigenen Produkte in den Vordergrund zu stellen oder sich als einzelner Anbieter zu präsentieren. Vielmehr wollen die jungen Leute beweisen, dass es hier nicht nur hervorragende Weine und eine gute Küche gibt, sondern dass man auch die Ideen und den Esprit besitzt, dieses Potenzial in einer frechen und trotzdem anspruchsvollen Veranstaltung zu vermarkten.
Um diese Idee umzusetzen, musste ein Ambiente her, das über das gewohnte Weinfest- Image hinausgeht - stilvoll, aber unkompliziert. Dies hat man am Ufer der Nahe, direkt unterhalb der historischen Brückenhäuser, gefunden. Der pittoreske Platz im Herzen Bad Kreuznachs lässt am Abend romantische Gefühle aufkommen. Das Rauschen des Wassers in unmittelbarer Nähe, im Hintergrund die angestrahlten Brückenhäuser - jetzt fehlen nur noch ein gutes Glas Wein, leichte Sommergerichte und Live-Musik für den perfekten Sommerabend.
Für diese Dinge sorgen die zehn jungen Talente, alle "Gault-Millau" und "Feinschmecker" getestet, und freuen sich darauf, dass es losgeht. Klingende Namen wie Emrich-Schönleber, Diel und Prinz Salm reihen sich ein in die Liste, dazu "Newcomer" wie Johann Baptist Schäfer, Kauer, Korrell und Bamberger. Die Gastronomen kommen ebenso "aus gutem Hause": Frank Hilgert vom Hotel- Restaurant Mühlentor verbrachte seine Lehrjahre bei Johann Lafer, Jan Bolland von "Bollant`s im Park" in Bad Sobernheim vertritt eines der schönsten Romantikhotels Deutschlands, und Andreas Vitt ist mit seiner Erfahrung aus dem Sylter Fährhaus bei "Wine on the water" gerade richtig. Mit Jan Treutle, Koch des Restaurants "Im Gütchen" ist selbst die beste kulinarische Adresse Kreuznachs vertreten. An diesem Wochenende lohnt sich eine Fahrt an die Nahe besonders, weil zudem am Sonntag die renommierte VDP-Verkostung Nahe/Ahr in der Römerhalle stattfindet.
Frihling in de Lohr
Am Sunndaach ware merr schbaziire. Kweer dorch di Lohr simmer
gang, wo jetz di Buschwindreesjer blihe, millionefach! De Wald is voll
devun, Veilcher, Zilla un aach de Schdorcheschnabel is ze finne, wi scheen!
Es Herz geht eem uff, wenn di Sunn dorch di Buchebeem scheint un di
Blimmelcher leichte dorchs Unnerholz. So scheen un in dene Menge siht
merr'se nor im Lohrerwald. Merr honn in Gedangke de Frihling begriißt, als
uff eemol e'Jogger in schwarze Unnerbuxe in hohem Tempo aan uns vorbei
rennt. Fuffzich Meder weider kimmt noch eener, der awwer aus de anner
Richdung, deno e'Radfahrer mit seim Schbezialreddche, wi'je Narr hodder in
di Pedale e'ninngetreet, un als merr uns grad so ve'wunnert honn, dass di
"Schbortskanone" (odder sinn's "Flichtlinge", di vor
sich selbscht fortlaafe?) nix vun de Nadur sihn, komme zwee "Nordic
Walker", di mit dene Schdegge. Was hadde di e'Zacke druff! Mei Vadder
un mei Mudder, di frihjer middem Turnverein wannere sinn, als mit hunnert
Leit, di hädde de Kopp geschiddelt. Mir honnen aach geschiddelt. Kee
Buschwindreesje, kee Veilche im Gras, kee Männertreu, was'es jo nor im Wald
gibt, un aach kee Schdrocheschnabel honn di gesihn! So schnell kann
gakeener gugge, wi di gelaaf, gerennt un "gewalkt" un gefahr
sinn!
For was machen di das, wenn'se di Nadur nit sihn, kee Frihling schbiire,
kee Sunn mehr fihle wi waam'se schunn is, weilen di Schweeßtrobbe dauernd
in di Aa laafe? Jung un dynamisch will merr heit sein, di
"Libido" deet merr debei widder finne, schreiwe'se heit in de
Zeidung, egal, es darf koschde was'es will! Na, wenn'se meene, si missde se suche, di "Libido", dann
solle'se laafe! Mir perseenlich langt de Frihling, wo alles wäxt,
bliht un gedeiht un wo ich mich am Erwache vun de Nadur erfreije kann.
sv
Spiel mit Stilarten
Konzert der Big-Band
SPONHEIM. Vor allem Kompositionen und Arrangements von Peter Herbolzheimer bot die Big-Band des Musikvereins Sponheim bei ihrem Konzert in der Grafenberghalle. Mit Herbolzheimers Swing-Stück "Little Feet" ging es los. Es folgte ein Blues und danach eine Hommage an Duke Ellington, dessen temporeiches Stück "I am lucky so and so" die Zuhörer mitriss.
Zum Träumen animierte "Dare to dream" - so melodisch und einfühlsam wurde das Stück von den 19 Musikern unter Rupert Hofmann gespielt. Mit "Flashdance", bei dem Tanja Wallhäuser sang, ging es zurück in die 80er-Jahre. Eine fast schon parodistische Gesangseinlage bot Heiko Schmitt in "Every day I have the Blues". Beeindruckend war bei "Blues in Latin", einem weiteren Herbolzheimer-Stück, das rhythmusbetonte Wechselspiel zwischen Keybord, Gitarren, Percussions und Orchester. Dass Rupert Hofmann nicht nur als Band-Leader sein Handwerk versteht, bewiesen seine Trompeten- Soli in den beiden folgenden Stücken von Mynard Ferguson. Nach "Fireshaker" folgte "Coconut Champagne" mit lateinamerikanischem Gitarren- und Percussionsound. Nach einer weiteren Gesangseinlage von Tanja Wallhäuser in "How high the Moon" spielte das Orchester das spannungsgeladene "La Llama azul", die blaue Flamme, von Bob Washnut. Es folgte ein Jazzstück von Peter Herbolzheimer: "The Healer" mit Improvisationen. Einer der Höhepunkte des Abends war zweifelsohne "Ulla in Africa", ein Stück Heiner Wibrneys, von Herbolzheimer arrangiert. Nach einem fast choralhaften Beginn spürte man afrikanische Lebensfreude - unterstützt durch einen unter die Haut gehenden Rhythmus. Echten Rock gab es mit "Rock on", ehe das Programm mit "Sweet Home Chicago" ausklang. Lang anhaltender Beifall belohnte die Big-Band- Akteure, die sich mit Zugaben bedankten. Dabei war erneut Multitalent Heiko Schmitt zu hören - als Trompeter, Solist und Sänger. Außerdem hatte er moderiert und viele Hintergrundinformationen zu den Stücken und zu den einzelnen Komponisten beigesteuert. (wld)
Preisgekrönte Künstlerin gefeiert
Moskauer Pianistin konzertierte in Meisenheim - Bach, Schumann und Reger dem Publikum auf ein Neues näher gebracht
Die Moskauer Pianistin Ekatarina Dershavina begeisterte ihr Publikum bei ihrem Auftritt in Meisenheim mit frischen Interpretationen auf dem Steinway-Flügel. Ob Schumann oder Bach: Sie gewann den Klassikern neue Seiten ab.
MEISENHEIM. Das Volksbildungswerk hatte Verbindungen zum Studienseminar in Saarbrücken spielen lassen, berichtete Werner Keym in seinen einführenden Worten beim Konzert der preisgekrönten Pianistin Ekaterina Dershavina aus Moskau in der Glanstadt. So konnte die Künstlerin zum vierten Mal nach Meisenheim geholt werden. Auf dem Programm standen Werke von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Robert Schumann.
Vom Thomaskantor war das Werk mit der BWV-Nummer 989 zu hören: "Aria variata alla maniera italiana". Diese "veränderte Arie im italienischen Stil" spielte die zierliche Pianistin - wie übrigens alle Stücke des Abends - völlig frei. Energische Läufe, markante Phrasierungen und kraftvolle Synkopen ließen das Publikum im gut besetzten Saal aufhorchen.
Die Themen sprudelten nur so aus dem Steinway-Flügel heraus. Den Abschluss des ersten Teils bestritt die junge Künstlerin mit Kompositionen von Max Reger. "Aus meinem Tagebuche" hatte dieser Pionier der Musiktherapie seine sechs "kleinen Stücke" überschrieben (op. 82, Band III). Nach "Lied" und "Albumblatt" kam die "Gavotte" spitzbübisch-springend daher. Die "Romanze" ließ in schweren Akkorden Liebeskummer ahnen. Nach der "Melodie" wuchs die zierliche Pianistin in der "Humoreske" weit über das Gewohnte hinaus. Kapriolen, besinnliche Passagen und pulsierende Achtel präsentierte das "introvertierte Energiebündel", wie eine Besucherin in der Pause die Künstlerin beschrieb.
Die "Kreisleriana" (op. 16) nahm den gesamten zweiten Teil des Konzertes ein. Auch hier faszinierte die Gedächtnisleistung der Pianistin. 1838 schrieb Robert Schumann diese Stücke als romantische Werbung um seine geliebte Clara Wieck.
Aus drohenden Bassakkorden ließ die linke Hand eine frische Melodie aufsteigen. Dann ein Fortissimo ohne Vorwarnung: Ein Wasserfall von Tonfolgen überfiel das gebannte Publikum. Fugenartig ineinander verschlungene Melodien wechselten mit kleinen liedartigen Weisen, die fast naiv in der furiosen Nachbarschaft daherkamen. Quirlige Passagen über dumpfem Bass schrieb Robert Schumann für die geliebte Frau.
In Meisenheim wurde das fragende Motiv anschwellend zur Schmerzgrenze hin strapaziert, bis übermütig springende Töne die aufgestaute Energie ableiteten. Als Dank gab es langanhaltenden Applaus. Mit ihren Zugaben prüfte die junge Frau die Leistungsfähigkeit des Instrumentes erneut. Beide bestanden die Prüfung bravourös. (efp)
Schuss peitschte durch den Saal
Unterhaltsames Konzert des Musik- und Unterhaltungsvereins Lauschied lockte zahlreiche Besucher ins Gemeindezentrum
Groß aufgetrumpft hat der Lauschieder Musik- und Unterhaltungsverein bei seinem Frühlingskonzert im Gemeindezentrum. Und dabei wurden erstmals auch neuere Techniken geschickt eingesetzt.
LAUSCHIED. Ein herrlicher Musikabend wurde das großartige Konzert des Musik- und Unterhaltungsvereins für die vielen Besucher im Gemeindezentrum. Dirigent Josef Stenzhorn stellte bestens disponierte Schüler- und Jugendorchester sowie ein Blasorchester mit einer souveränen Gesamtleistung vor. Vorsitzender Antonius Nikodemus freute sich, den Kreismusikverbandsvorsitzenden Werner Weeber, den Leiter der Musikschule Simmern, Peter Wöhl, sowie die beiden Pastoren Eck und Anacker begrüßen zu können. Durch das lange, aber immer kurzweilige Programm führte ganz bravourös Marlene Nikodemus.
Der Jugend war die Eröffnung vorbehalten. Die Kinder zeigten, was sie in der musikalischen Grundausbildung einstudiert hatten, und das Schülerorchester erfreute unter anderem mit Ausschnitten der Filmmusik aus "Rocky". Das Jugendorchester unternahm mit Josef Stenzhorn eine musikalische Reise durch fünf Kontinente. Im alten Europa wurde die "Freude schöner Götterfunke" präsentiert, bevor's nach Japan und China ging. Geheimnisvolle Tierschreie erklangen in Afrika, während das Känguru im Dreivierteltakt durch Australien hüpfte. Gehüpft - allerdings vor Freude - haben dann wohl Lara Fleck und Kasimie Geis. Sie wurden für ihre bestandene D1-Prüfung geehrt.
Mit dem Orchester kamen dann die besonderen Leckerbissen. Mit einem Beamer wurden die Texte des Programms an die Wand gestrahlt. Mitreißend waren die "Jupiter Hymn" von Gustav Holst oder auch das Werk "Kap Arkona", das vom Freibeuter Klaus Störtebecker erzählt. Walzerklänge folgten, aber auch eine Liebeserklärung an die Musik mit dem Evergreen "Music" von John Miles. Bei "Leningrad" war die Not des Krieges fast spürbar, bevor in der "West-Side- Story" plötzlich ein Pistolenschuss durch die Halle peitschte. Viele Besucher erschraken, aber der große Beifall ließ die Angst schnell vergessen. Ein Höhepunkt war zweifellos die Filmmusik des Filmes "Out of Afrika". Als dann im dunklen Saal über dem Orchester auch noch Filmausschnitte liefen, war die Begeisterung groß. Die Funken herrlicher Musik von Andrè Rieu sprangen schnell auf das Publikum über. Und beim "Adieu, mein kleiner Gardeoffizier" machte der ganze Saal mit. Die tschechische Dorfpolka im lebhaften Zweivierteltakt sollte das Finale einleiten. Doch ohne Zugabe kam das Orchester nicht von der Bühne. Zur Freude aller boten die Musiker schließlich den "Abschied der Gladiatoren" und "Abba Gold". Fazit: Das umfangreiche Programm aus einem breiten Repertoire und einem überzeugenden Josef Stenzhorn war Klasse. (gd)
Mini-Saurier und Wendehälse
Ein Ausflug ins Naturkundliche Museum Simmertal lohnt sich - Drei engagierte Hobby-Sammler betreuen die Ausstellung
Warum in die Ferne schweifen? Wer nicht unbedingt viele Kilometer zurücklegen will, um mit der Familie etwas zu erleben, ist mit einem Ausflug zum Simmertaler Naturkunde- Museum gut beraten.
SIMMERTAL. Ein Kleinod besteht seit 1988 im ehemaligen Simmertaler Rathaus: das Naturkundliche Museum. Die Gemeinde stellt seit damals den Hobby-Sammlern Rudi Conradt, Erwin Lanz und Rudi Weichbrodt die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. Heute befindet sich in diesem Museum eine beachtliche Paläontologie-, Mineralogie-, Archäologie- und Ornithologiesammlung.
Die paläontologische Abteilung umfasst Pflanzen und Tiere aus den verschiedenen Erdzeitaltern. Versteinerte Muscheln, Schnecken, Krebse, Farne, Fische, Korallen, kleine Saurier und vieles mehr sind zu bestaunen. Aus den Kiesgruben des Altrheins bei Geinsheim stammen ausgestellte Schädel von Bison, Nashorn, Auerochse und Riesenhirsch. Sogar Backenzähne, Bein- und Beckenknochen vom Mammut sind zu sehen. Aus dem Raum Idar-Oberstein fallen die glitzernden Mineralien wie Amethyste, Achate und Bergkristalle in den Vitrinen ins Auge. In Simmertal selbst wurden Funde wie Scherben und Schüsseln gemacht und hier ausgestellt.
Für Tier- und Pflanzenliebhaber bietet die ornithologische Abteilung reichlich Präparate einheimischer Vögel. Die Palette reicht bis zu Wendehals, Eisvogel, Drossel und vielen anderen Arten. Verschiedene Nester und Höhlen freibrütender Vögel sind ebenfalls zu sehen.
Die drei ehrenamtlichen Sammler mit über 30 Jahren Erfahrung in ihren Bereichen öffnen ihr Museum von März bis Oktober an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 10 bis 12 Uhr oder für Gruppen an anderen Tagen nach Vereinbarung.
Wandervereine, Hochzeitsgäste, die verschiedensten Clubs, Naturfreunde jeden Alters sowie natürlich Kinder und Schulklassen besuchen das Museum. Für die Jugend bietet sich diese besondere Art des Naturkunde- und Biologie-Unterrichts an. (dei)
Die "Hexe Versteckse" ist schon im Anflug
KIRN-SULZBACH. Die "Hexe Versteckse" kommt im gleichnamigen Musical nach Kirn. Der rund 35 Mitglieder starke Kinder- und Jugendchor "Kunterbunt" im MGV Frohsinn Kirn-Sulzbach probt unter Thomas Pfrengle auf Hochtouren für zwei Aufführungen. Die Premiere steigt am Samstag, 17. April, um 15.30 Uhr im Kirner Gesellschaftshaus. Am Sonntag, 18. April, folgt dann ebenfalls um 15.30 Uhr die Aufführung im Saal Collet in Kirn-Sulzbach.
Großes Interesse gestern am Gesundheitstag
BAD KREUZNACH. Rund 280 Bürger beteiligten sich gestern am Nordic-Walking Gesundheitstag" der Toursimus- und Marketing-GmbH. Im Kurhaus hörten sie interessante Vorträge, bei Schnupperkursen im Kurpark und im Salinental probierten sie die Trendsportart aus.
Dichtes Gedränge herrschte zur Eröffnung im Bourg-en Bresse-Saal. "Umgangssprachlich heißt es ja eigentlich nichts Gutes, wenn jemand am Stock geht", begrüßte Karl-Heinz Gilsdorf die Gäste. Der Beigeordnete der Stadtverwaltung freute sich, dass immer mehr Bürger Nordic Walking ausüben. Auf Einladung des "Oeffentlichen" hielt Sportmediziner Dr. Klaus Gerlach anschließend einen Vortrag. "Anfangs haben wir es ja nur heimlich im Dunkeln gemacht", blickt er zurück. Doch mittlerweile sei Walking gesellschaftsfähig geworden. Gerlach erläuterte den Unterschied zwischen Fitness und Gesundheit. Dazu zitierte der Mannschaftsarzt von Mainz 05 den ehemaligen Sportarzt des Deutschen Fußballbundes: "Die Joggingwelle bringt ihnen genügend Patienten", habe Dr. Hess in den 70er-Jahren seinen Studenten gesagt. Im Gegensatz zum Joggen, dass Gelenke, Wirbelsäule und den Kreislauf belaste, stellte Gerlach das Nordic Walking als eine optimale Möglichkeit vor, die Gesundheit des Körpers und der Seele zu erhalten und zu fördern.
Gerlach zählte die positiven Auswirkungen der Trendsportart detailliert auf: die Bildung roter Blutkörperchen werde angeregt, die Herzleistung und auch die Libido erhöht. Außerdem sei Nordic Walking optimal für den Aufbau der Muskulatur, stärke Sehnen und Bänder, schone die Gelenke und rege den Stoffwechsel an. Er riet allerdings, "keinen Stress in den Sport zu bringen". Eindringlich warnt der Mediziner davor, statt mit Stöcken mit Hanteln zu walken. Außerdem sei es sehr wichtig, dabei ständig die Herzfrequenz zu kontrollieren. Jens Werner leitete die Nordic-Walking-Kurse. "Der Bewegungsablauf gleicht dem klassischen Skilanglauf", erläuterte er. Der Diplom- Sportlehrer weiß, dass beim Walken 90 Prozent aller Muskeln des Körpers trainiert werden: "Und wenn Sie dabei lächeln, noch einige mehr." (gb)
Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Rheuma-Liga Bad Kreuznach ist stolz auf aktives Vereinsleben
BAD KREUZNACH. Über ein aktives Vereinsleben in der Arbeitsgemeinschaft Bad Kreuznach der Deutschen Rheuma-Liga (1977 gegründet und 1003 Mitglieder stark) berichtete Zweiter Vorsitzender Manfred Christmann bei der Mitgliederversammlung am Samstag in der Kantine der AOK. Er belegte dies mit Zahlen. So wurden im vergangenen Jahr beispielsweise 619 Beratungen und Auskünfte erteilt. Dazu sind 43 Funktionstrainingsgruppen, davon 28 Wassergymnastikgruppen, 13 Trockengymnastikgruppen und eine Tanz-Therapie- Gruppe im Einsatz gewesen. Besonders hob Christmann hervor, dass an 1923 Veranstaltungen 18 395 Personen teilgenommen haben.
Oeffentlicher Anzeiger vom 05.04.2004
Klub langer Menschen wirbt um weitere Mitglieder - Stammtisch auf Kauzenburg - Männer ab 1,90
BAD KREUZNACH. Sie stehen bei vielem darüber. Bei Volksfesten ragen sie über die Massen hinaus. Und im Theater oder Kino wird ihnen kaum die Sicht versperrt. Die Rede ist von den Mitgliedern des vor 50 Jahren gegründeten Klubs langer Menschen (KlM), von denen sich zehn am Freitagabend zum ersten Stammtisch im Restaurant Kauzenburg trafen.
Die Einsachtzigfrauen und die Einsneunzigmänner sind eher die Kleinen unter den Langen. Wer die Gardemaße von 1,80 Meter (Frauen) und 1,90 Meter (Männer) vorweisen kann, der ist im Klub der Langen willkommen. Der Klub hat sich seit der Gründung im Jahr 1954 auf die Fahnen geschrieben, die Nachteile langer Menschen auszugleichen, für Produkte von Übergrößen in der Textilbranche zu normalen Preisen und für steuerfreie Beträge für erhöhte Kosten zu plädieren. Alles fing 1954 mit der Gründung der Bundeswehr an. Da setzten sich zunächst die "langen Kerls" unter den Soldaten, die erhebliche Probleme hatten, passende Uniformen zu erhalten oder in einem Militärbett die Füße auszustrecken, an einen Tisch und riefen den KlM ins Leben. Inzwischen gehören dem Klub bundesweit in 67 Bezirken 3500 Mitglieder an. Längst spielt neben dem Austausch von Tipps, wo Klamotten in Überlängen preiswert zu kaufen sind oder überdimensionale Betten günstig hergestellt werden, das gesellschaftliche Leben unter den Langen eine besondere Rolle, informierte Petra Weitzel, Leiterin des Bezirks Mainz-Wiesbaden. Es sei daher das Anliegen des Klubs in der Region, für neue Mitglieder zu werben. Immerhin kommen für eine Mitgliedschaft etwa 4,6 Prozent der Männer und 2,8 Prozent der Frauen in Deutschland in Frage. Und das seien allein in der Stadt Bad Kreuznach bei etwa 42 000 Einwohnern rund 1200 lange Menschen, rechnete Petra Weitzel vor.
Versammlung des Freundeskreises der Burg Sponheim - Anfragen kommen sogar aus dem Ausland
BURGSPONHEIM. Die Leibeigenschaft in der vorderen Grafschaft Sponheim ist das Thema der aktuellen Veröffentlichung des Freundeskreises der Burg Sponheim. Bei dessen Mitgliederversammlung stellte Erich Schauß die 30. Ausgabe der Sponheim- Hefte vor.
"Der Pfalzgrafschaft steht seit undenklichen Zeiten dank ausdrücklicher kaiserlicher Privilegien das Recht zu, uneheliche Kinder als Leibeigene für sich in Anspruch zu nehmen", zitiert das Heft einen "General-Edict" aus dem Jahre 1753. Das Heft ist ein Nachdruck einer Veröffentlichung in den Kreuznacher Heimatblättern aus dem Jahr 1962 von Dr. Carl Velten. Der Freundeskreis hat es in einer Auflage von 50 Exemplaren drucken lassen. Bei der Mitgliederversammlung stellte der Verein seine sämtlichen Publikationen vor. "Auch aus dem Ausland kommen viele Anfragen nach unserer Literatur", betonte der erste Vorsitzende Wolfgang Stroh.. Im Rückblick erinnerte Stroh an die Heimatkundliche Veranstaltung im vergangenen Jahr bei der Firma Oberlinger und im Orgelmuseum. Dort hatte die bekannte Organistin Magdalena Schauß-Flake vom Freundeskreis auf mehreren Instrumenten ein Konzert gegeben. Am Tag des offenen Denkmals hatte der Verein am Dorfplatz acht historische Grenzsteine ausgestellt, die noch von der Gemarkungsgrenze der Grafschaft aus dem Jahr 1476 stammen. Ein weiterer Höhepunkt in 2003 war die Sponheim-Dokumenta im Oktober mit der Ausstellung über das Fürstentum Sayn-Wittgenstein, die auch ein Spross dieser Adelsfamilie besucht hatte.
Tollkühne Biker
KIRN. Drei Wochen vor den ersten Wertungs- und Grand- Prix-Läufe für Motorräder hatten die vom Rennsport begeisterten Biker auf der Kirner Kyrau Gelegenheit, richtig "Gummi zu geben" und den Zuschauern atemberaubende Stunts zu zeigen.
Dabei waren neben zahlreichen Lokalmatadoren auch international bekannte Rennfahrer wie Dirk Spaniol mit seiner getunten 400-er Suzuki - der das EM- Klassement kräftig aufmischt - oder der Hettenrodter Deutsche Meister und Europa-Vizemeister Christian Gemmel (23), der in einer Woche in Südafrika seinen ersten WM-Grand-Prix- Lauf absolviert.
Die ganze Kyrau-Fläche war mit Pylonen und Trassenband zu einem großen Parcours abgesteckt. Rund ums Geschehen waren Fahrerlager, Rettungsdienst, zahlreiche Info-und Zubehörstände aus der Motorradszene und ein langer Truck aufgebaut. Höhepunkte waren die waghalsigen Einlagen, als die Motorräder nur auf dem Hinterrad steil in der Luft standen und über den Asphalt bretterten, oder die in die Kurven driftenden Quads, die die Zuschauer ihre Magengrube fühlen ließen. Der Niederhäuser Festwirt Heiner Jost, die Stadt Kirn und der Becherbacher Allrounder und Redakteur einer europaweit vertriebenen Motorradzeitschrift, Tommy Weinz, wagten diesen ersten Motorradspaß für die ganze Familie und liefen offene Türen sein. Dies ist im Motorsport längst nicht die Regel.
Am Sonntag ging das Spektakel mit einer Motorradmesse "Freizeit auf zwei Rädern" weiter, bevor Kinder auf 110- Kubikzentimeter-Maschinen im "MZ Youngster Cup" über die Piste jagten. Tommy Weinz wollte mit dieser ersten "Supermoto- Show" der Region einiges bieten: "Viele Biker fahren am Nahetal mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten vorbei." Weinz kann sich auch in Abstimmung mit der Touristikbranche durchaus in Kirn mehrere solcher Events und eine alljährliche Fachmesse vorstellen.
Körperfett in die Dritte Welt exportieren
Kabarett in Loge: Dresdner Herkuleskeule entführte Zuschauer in Abgründe der deutschen Seele
BAD KREUZNACH. Da half ihm auch die Versicherung bei der Humbug-Pappenheimer nicht mehr: Der Dampfer ging unter und gemäß dem Motto "In einer Welt voll Schmutz regiert der Eigennutz", muss der Pauschalturi auf einer schnöden Schiffsplanke zur rettenden Insel paddeln. Doch diese hat bereits einen Besitzer und der ist nicht bereit, mit dem armen Asylanten zu teilen. Im Gegenteil, denn was hilft gegen Unglück und Krieg: Die Schlagerparade der Volksmusik!
Mit viel Esprit, Schalk und tiefgründiger Ironie haben Birgit Schaller, Rainer Bursche und Michael Frowin von der Dresdner Herkuleskeule die Zuschauer am Freitag in der Loge in die Abgründe der deutschen Seele entführt. Dabei bekam jeder sein Fett ab. Der Werbemanager, der dafür sorgt, dass eine Klopapiersorte bekannter wird als Goethes Faust, der Zuschauer, der sich zum Affen machen muss und allen voran die Bildzeitung, in deren Seiten die nackten Brüste von Pamela Anderson auf den Gebetsteppich des Muezzin fallen. Auch die Politiker blieben von den Keulenhieben natürlich nicht verschont: "Sitzt Schröder noch fest im Sattel?" "Klar", antwortet Insulanerin Freitag, "Er weiß nur nicht, ob noch ein Pferd unter ihm ist." Oder haben Sie gewusst, das die repräsentative Demokratie von Repressalien stammt? Als auf der Insel dann derjenige zum Chef gewählt wird, der weniger Stimmen hat, wird das mit dem amerikanischen Wahlprinzip erklärt
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